Article
Fehlerpropagation bei der IOL-Berechnung
Error propagation in IOL calculation
Search Medline for
Authors
Published: | September 18, 2006 |
---|
Outline
Text
Ziel
Das refraktive Ergebnis einer Intraokularlinsen(IOL)-Implantation hängt wesentlich von der Genaugkeit der IOL-Berechnung wie auch der postoperativen Refraktionsbestimmung ab. Alle eingehenden Messgrössen und Variablen sind fehlerbehaftet; ihr Zusammenwirken bestimmt den Vorhersagefehler der postoperativen Refraktion. Von Interesse ist, welcher Vorhersagefehler unter heutigen Bedingungen erreichbar ist.
Methode
Ausgehend von der elementaren Linsenformel wurde unter Annahme einer Gauss’schen Fehlerpropagation ein analytischer Ausdruck für den Vorhersagefehler der postoperativen Refraktion hergeleitet. Dieser wurde sodann für kurze, normale und lange Augen unter Annahme realistischer Messfehler bestimmt. Weiter wurden für eine Gauss-förmige Fehlerverteilung die prozentualen Anteile korrekt vorausberechneter Refraktionen hergeleitet.
Ergebnisse
Geht man vom Einsatz der optischen Biometrie zur Achsenlängenmessung aus, so errechnet man einen typischen Vorhersagefehler der postoperativen Refraktion von sd≈0.5 dpt (0.54 – 0.39 dpt für kurze - lange Augen). Ist der mittlere Vorhersagefehler durch Konstantenoptimierung 0 dpt, so liegen für sd=0.5 dpt 68.27% innerhalb ±0.5 dpt, 95.45% innerhalb ±1.0 dpt und 99.99% innerhalb ±2.0 dpt. Bei einer systematischen Refraktionsabweichung von 1 dpt erhält man 15.74%, 50.01% und 97.73% innerhalb ±0.5, 1.0 und 2.0 dpt.
Schlussfolgerungen
Die erhaltenen Ergebnisse zeigen zum einen, in welcher Grössenordnung die Anteile korrekter Refraktionsergebnisse heute liegen können. Zum anderen wird deutlich, wie eine Optimierung von IOL-Konstanten vor allem die prozentualen Anteile korrekter Refraktionsvorhersagen innerhalb ±0.5 und ±1.0 dpt erhöht.