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Sicherheits-Monitoring nach intravitrealer Bevacizumab (Avastin®)-Injektion
Safety monitoring after intravitreal bevacizumab (Avastin®) injection
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
In Deutschland stand Avastin® (Bevacizumab) als erstes Präparat zur Verfügung, das in der off label Therapie zur spezifischen Hemmung des Wachstumsfaktors VEGF eingesetzt werden kann. Fehlende kontrollierte Studien und offene Langzeit-Risiken erfordern für die klinische Indikation einen vorsichtigen Einsatz vor dem Hintergrund möglicher Komplikationen.
Methode
In einer Subgruppe (n=10) fand ein intensiviertes Monitoring zur Analyse verschiedener Funktionsparameter und struktureller Veränderungen statt. Erfasst wurden Augendruck, Gesichtsfeld-Außengrenzen (kinetische Perimetrie), Antworten von ERG und EOG sowie das Farbensehen (Panel D15) vor der Injektion sowie nach 8-12 Wochen. Nach ausführlicher Aufklärung über mögliche Komplikationen wurden 1,25mg Bevacizumab intravitreal injiziert.
Ergebnisse
Therapie-bedingte Effekte hatten auch Konsequenzen auf die Durchführung der Untersuchungen. Eine Verbesserung der Fixation ließ so häufiger zielgerichtete Sakkaden zu und bewirkte damit teilweise eine scheinbare Veränderung der EOG-Antwort. Keine der Untersuchungen deutete auf eine (Neuro-)Toxizität der verwendeten Dosierung hin. Möglich seltene, aber relevante Nebenwirkungen wurden in einer großen Patientengruppe bisher nicht beobachtet.
Schlussfolgerungen
Die kurzfristigen Ergebnisse zeigen eine gute Verträglichkeit nach intraokularer Bevcizumab-Applikation. Die strukturellen und pharmakokinetischen Eigenschaften des humanisierten Antikörpers lassen ein verzögertes Auftreten eventueller Nebenwirkungen unwahrscheinlich erscheinen. Spätere kontrollierte Untersuchungen mit längerem Follow-Up müssen die Sicherheit des Präparats hier allerdings noch bestätigen.