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Topische EGF-Applikation zur Therapie einer therapierefraktären persistierenden Erosio corneae unter Cetuximab (Erbitux®)-Behandlung (EGF-Rezeptor-Antikörper)
Topical application of EGF for therapy of persisting corneal erosion under Cetuximab (Erbitux®)-treatment (EGF-Receptor-antibody)
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Cetuximab (Erbitux®) wird als monoklonaler Antikörper des EGF (epidermal growth factor)-Rezeptors seit zwei Jahren zur Behandlung von Darmkrebspatienten im fortgeschrittenen Stadium eingesetzt. Die Inhibition des EGFR beeinträchtigt auch die korneale Wundheilung. EGF stimuliert bekanntermaßen die Proliferation kornealer Epithelzellen z.B. über eine Induktion des Kalziumeinstromes in die Zellen.
Methode
Bei einer 62-jährigen Patientin kam es an beiden Augen zu großflächigen persistierenden Hornhaut-Erosiones unter Therapie mit Cetuximab (Erbitux®) bei metastasiertem kolorektalem Karzinom. Sämtliche bekannten konservativen Therapieversuche einschließlich Kontaktlinse und vielfältigster Medikamente waren erfolglos und der Befund progredient. Eine Behandlung mit Eigenserum kam aufgrund der Medikamenteneinnahme nicht in Frage. Humanes EGF in Form von Augentropfen wurde mehrmals täglich appliziert, um die proliferative Wirkung auf die Epithelzellen zu nutzen und dem Effekt der Rezeptor-Inhibition entgegenzuwirken.
Ergebnisse
Unter Therapie mit EGF-Augentropfen kam es zu einer deutlichen Befundbesserung bis zum Epithelschluss am 7. Tag (linkes Auge), respektive 19. Tag (rechtes Auge) nach Therapiebeginn unter gleichzeitiger Fortführung der Cetuximab-Behandlung. Es resultierte eine Visuserholung.
Schlussfolgerungen
Cetuximab (Erbitux®) kann zu persistierenden Epitheldefekten führen. Patienten mit kornealer Wundheilungsstörung unter Therapie mit Cetuximab können von einer lokalen Applikation von huEGF in Form von Augentropfen profitieren, so daß operative Maßnahmen oder Komplikationen wie Infektionen vermieden werden können.