Article
Eine patellar Implantat-freie Technik zur Rekonstruktion des MPFL mit geringer Re-Luxationsrate
Search Medline for
Authors
Published: | November 6, 2018 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Die Rekonstruktion des medialen patello-femoralen Ligamentes (MPFL) hat sich in den letzten Jahren als Standardverfahren bei habitueller Patellaluxation etablieren können. Neben der exakten Biometrie hat gerade die patellare Fixation hohe Bedeutung für das funktionelle Resultat der Patienten. Operationstechniken, die die Sehne patellar mittels Implantaten befestigen zeigten in der Vergangenheit teilweise komplikations-trächtige Verläufe, da diese zu Sollbruchstellen der Patella führen können. Reine Weichteilfixierungen zeigten ein erhöhtes Re-Luxationsrisiko.
Methodik: Die von uns beschriebene Technik fixiert das Sehnentransplantat patellar an zwei Punkten über Sacklochbohrungen. Zwei Kirschnerdrähte werden transpatellar gebohrt, diese werden lediglich monocortical überbohrt, um das Transplantat einziehen zu können. Das Faden-armierte Transplantat wird dann lateral verknotet. Die femorale Fixierung erfolgte Durchleuchtungs-kontrolliert mittels einer 6x23 mm bioresorbierbaren Schraube.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: In dem Untersuchungszeitraum haben wir insgesamt 28 Patienten (17 weiblich, 26,18 ± 9,34 Jahre) mit dieser Technik versorgt. Es waren allesamt habituelle Luxationen mit mindestens zwei stattgehabten und dokumentierten Luxationen in der Anamnese. Das Follow-up nach 30,78 +/- 16,3 Monaten zeigte bisher sehr gute Ergebnisse (Tegner Score +3,2; Lysholm Score +11,3). Es zeigte sich lediglich eine Re-Luxation nach adäquatem Trauma bei einer Patientin, die ihr Körpergewicht von 52 kg auf 146 kg innerhalb von 3 Jahren steigerte. Ein Fadengranulom musste lateral in Lokalanästhesie entfernt werden. Keine weitere Luxation.
Die bisherigen Ergebnisse konnten zeigen, dass unsere Operationstechnik zur Rekonstruktion des MPFL eine kostengünstige Alternative zu den etablierten Verfahren mit unterdurchschnittlich niedriger Reluxationsrate darstellt.