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Ergebnisse nach anatomischer Rekonstruktion des medialen patellofemoralen Ligaments (MPFL) bei patellofemoraler Instabilität bei Kindern und Jugendlichen
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Published: | October 2, 2012 |
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Fragestellung: Während sich bei Erwachsenen die Rekonstruktion des MPFL zur Behandlung der patellofemoralen Instabilität (PFI) zunehmend durchsetzt, ist die Behandlung der PFI im Kindesalter nicht standardisiert. Die bisher durchgeführten weichteiligen Maßnahmen wie lateral release, Distalisierung des M. vastus medialis und OP nach Goldthwait sind mit einer hohen Reluxationsrate verbunden. Ziel der Studie war die Analyse der Ergebnisse nach anatomischer Rekonstruktion des MPFL unter Berücksichtigung der distalen femoralen Wachstumsfuge.
Methodik: 23 Kinder mit rezidivierender Patellaluxation wurden retrospektiv mit einer durchschnittlichen Nachuntersuchungszeit von 2,5 Jahren (2 - 3,2 J.) nach anatomischer Rekonstruktion des MPFL untersucht. Die operative Rekonstruktion erfolgte unter Berücksichtigung der anatomischen Insertionspunkte des MPFL mit freiem Grazilissehnentransplantat. Die Nachuntersuchung umfasste die klinische Untersuchung, das Vorhandensein von Restbeschwerden, auftretende Reluxationen und den Kujala Score. Zur statistischen Auswertung wurde der Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-test verwendet.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Das Durchschnittsalter zum Operationszeitpunkt betrug 11,2 Jahre (9 - 13 Jahre). Anamnestisch fand sich keine Reluxation, bei 22/23 Patienten fand sich eine freie Beweglichkeit. Der Kujala Score verbesserte sich signifikant von 74,5 auf 97,2 (p<0,001). Bei einem Kind zeigte sich ein positives Apprehension-Zeichen. Bei keinem Kind fand sich eine Veränderung der Beinachse als mögliche Folge einer Verletzung der Wachstumsfuge
Die anatomische Rekonstruktion des MPFL führt auch bei Kindern mit noch offenen Wachstumsfugen zu guten klinischen Ergebnissen ohne Reluxation.
Sie stellt für uns die Therapie der Wahl zur Behandlung der patellofemoralen Instabilität bei Kindern dar.