Article
Physikalische Rehabilitation unter Einsatz von Ganzkörpervibrationen und manueller Bewegungstherapie verbessert nicht die Aussprossung von 5HT+-Fasern nach Verletzungen des Rückenmarkes von Ratten
Search Medline for
Authors
Published: | October 2, 2012 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: In den letzten Jahrzehnten wurde vermutet, dass neuromodulatorische Faktoren, die die Wirkung von Monoaminen wie Serotonin (5HT) nachahmen oder begünstigen, das Wiedererlangen der motorischen Funktion bei Tieren nach Rückenmarksläsion (RML) verbessern können. Unsere Arbeit sollte die Auswirkungen unterschiedliche therapeutische Behandlungsstrategien diesbezüglich näher untersuchen.
Methodik: Adulten weiblichen Wistar-Ratten wurden auf thorakaler Höhe eine standardisierte RML zugefügt. Anschließend wurden die Tiere in zwei therapeutische Behandlungsgruppen eingeteilt, der Ganzkörpervibration (GKV) einerseits und der manuellen Lokomotion (ML) andererseits. Die Therapie wurde 7, 14 oder 28 Tage nach der RML gestartet (WBV7, WBV14, WBV28) und über einen Zeitraum von 12 Wochen einmal täglich durchgeführt. Mittels Single-Frame-Bewegungsanalyse, elektrophysiologischer Messungen (H-Reflex nach 1, 3, 6, 8, 12 Wochen) und morphologischer Analyse (Dichte der 5HT+ Aussprossung) wurden die Auswirkungen der unterschiedlichen therapeutischen Behandlungsstrategien untersucht.
Unoperierte Ratten, Ratten mit RML, jedoch ohne GKV, sowie mit ML therapierte Tiere dienten als entsprechende Kontrollgruppen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse zeigten, dass die GKV und ML zwar geringfügig positive Effekte auf die Körperhaltung und die Blasenfunktion hatten, es jedoch zu keiner Verbesserung der Erregbarkeit der Motoneuron kam. Diese Ergebnisse korrelierten mit der gemessenen Intensität von CY3-Fluoreszenz nach Immunfärbung der serotonergen Fasern. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Therapiegruppen nach RML.
Wir folgern daraus, dass die physikalische Rehabilitation zwar die Körperhaltung und die Blasenfunktion günstig beeinflusst, jedoch keinen Einfluss auf die Aussprossung der serotonergen Axone bei Ratten nach RML hat.