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Arthroskopisch und sonographisch augmentierte Anatomie am Bewegungsapparat. Ergebnisse einer prospektiv-randomisierten Cross-Over-Vergleichsstudie
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Published: | October 2, 2012 |
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Fragestellung: Trotz essentieller Bedeutung für das nachhaltige klinische Verständnis wird die Vermittlung von theoretisch-anatomischem Wissen zu Beginn des Medizinstudiums von vielen Studenten als trocken und wenig praxisnah empfunden. Das Ziel der Studie war die Evaluation des theoretisch-anatomischen Lernerfolgs im Vergleich zwischen klassischem Präparationskurs und der zusätzlichen Implementierung von MSUS (Muskuloskelettaler Ultraschall) und der Arthroskopie. Durch die zusätzliche Lehre des MSUS und der Arthroskopie sollte das 3-dimensionale Vorstellungsvermögen bezüglich der anatomischen Strukturen verbessert und durch Praxisrelevanz und Hands-on die Motivation der Studenten gefördert werden.
Methodik: Es wurden im WS 2011 242 Studenten (m=78, w=164, Semester=3.0, Alter 22.8) im Rahmen des interdisziplinären Systemblockes Bewegungsapparat unterrichtet. Die Randomisierung führte zu 3 Gruppen (alleiniger Präparationskurs [Präp]: n=88; Präp + Ultraschall [+MSUS]: n=84 und Präp + Arthroskopie [+Arthro]: n=70). Der Unterrichtsumfang des MSUS betrug 2 Termine (a 75 Minuten) bezüglich den Regionen Schulter und Knie, mit einem Theorie-Teil und dem Üben der jeweiligen Standard-Schnitte (DEGUM)und wurde im Peer-Teaching durchgeführt. Die Grundlagen der Arthroskopie wurden in Theorie und Praxis am Schulter- und Kniegelenk von erfahrenen Dozenten (2 Termine a 75 Minuten, Gelenk-Modelle) vermittelt. Die Auswertung der Ergebnisse wurde anhand einer standardisierten Klausur (MC, 15 anatomische Fragen, 15 Punkte) nach 2 Wochen vorgenommen. Nach konsekutivem Gruppentausch (Cross-Over-Design) erfolgte eine abschließende theoretisch-praktische Prüfung (OSCE, max. 100 Punkte). Nach Beendigung des Kurses führten die Studenten eine umfassende Online-Evaluation des Kurses (Likert-Scale [LS], www.surveymonkey.com) durch.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die Abfrage des theoretisch-anatomischen Wissens zeigte einen signifikant größeren Lernerfolg der +Arthro-Gruppe (MC: 11.9 vs. 11.3 [Präp] vs. 11.1 [+MSUS] Punkte; p=0.019). Die OSCE am Ende des Kurses wies keine Gruppenunterschiede mehr auf (OSCE: 84.1 [+Arthro] vs. 85.4 [Präp] vs. 81.4 [+Sono] Punkte; p=0.218). Die Studierenden attestiertem den Zusatzangeboten einen hohen Spaßfaktor (LS: 1.5), sich selbst einen hohen Wissenszuwachs (1.9), und hielten die Einführung dieser sehr speziellen klinischen Verfahren schon früh im Studium für sinnvoll (Arthroskopie: LS 1.7, MSUS: LS 1.8). Das räumliche Vorstellungsvermögen (Arthroskopie: LS 1.7, MSUS: LS 2.1) wurde, ebenso wie die subjektive Haltbarkeit des Wissens (LS 1.8), als deutlich verbessert angesehen.
Zusammenfassung:
Die frühe Vermittlung von Grundlagen des Ultraschalls, wie auch der Arthroskopie, ist an Studierende der frühen klinischen Semester sinnvoll, welche die erste anatomische Ausbildung am Bewegungsapparat absolvieren. Hierbei scheint die zusätzliche Darbietung von arthroskopisch-augmentierten Wissensinhalten - im Gegensatz zur Sonographie - den kurzfristigen Lernerfolg bezüglich anatomischer Inhalte zu erhöhen.