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Komplementäre Kirschnerdrahtosteosynthese im Vergleich zur Stand-alone Fixateur externe Versorgung der distalen Radiusfraktur
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Published: | October 16, 2008 |
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Fragestellung: Kann durch eine komplementäre Kirschner-Drahtosteosynthese zum handgelenksübergreifenden Fixateur externe bei Versorgung der distalen Radiusfraktur eine Verbesserung des klinischen und radiologischen Ergebnisses erzielt werden?
Methodik: In einer retrospektiven Studie wurden 59 Patienten mit 60 distalen Radiusfrakturen klinisch und radiologisch nachuntersucht. Die Frakturen hatten sich im Zeitraum von Januar 2001 bis Dezember 2004 ereignet. Die Nachuntersuchung erfolgte 38,2 ± 14,1 Monate nach dem Frakturereignis. Die Gruppe I umfasst 25 Frauen und 5 Männer mit einem Alter von 63,6 ± 8,3 Jahren die eine distale Radiusfraktur aufwiesen und mit einem handgelenksübergreifenden Fixateur extern operativ versorgt wurden. In der Gruppe II befinden sich 22 Frauen und 7 Männer mit einem Durchschnittsalter von 65,7 ± 9,6 Jahren, eine der Frauen hatte beidseitig eine distale Radiusfraktur. Alle Patienten dieser Gruppe II wiesen eine distale Radiusfraktur auf und wurden komplementär zum handgelenksübergreifenden Fixateur extern mit über den Proc. styloideus radii eingebrachten Kirschner-Drähten versorgt. Alle Frakturen wurden anhand standardisierter Röntgenaufnahmen des Handgelenkes in 2 Ebenen nach dem Klassifikationssystem der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthese (AO) eingeteilt. In Gruppe I lagen 13 Typ A, 1 Typ B, 16 Typ C und in Gruppe II 10 Typ A, 1 Typ B, 19 Typ C Frakturen vor. Alle Patienten wurden befragt, klinisch und radiologisch unter Anfertigung standardisierter Röntgenaufnahmen des Handgelenks in 2 Ebenen nachuntersucht. Zur Beurteilung des klinischen Ergebnisses wurde der Score nach Gartland and Werley sowie nach Cooney et al verwendet. Die Gelenkflächenwinkel des distalen Radius in a.p. und seitlicher Projektion ebenso wie eine Längenänderung im Verhältnis zur Ulna wurden digital ausgemessen. Aufgetretene Komplikationen wurden dokumentiert und statistisch analysiert.
Ergebnisse: Die statistische Auswertung der klinischen Ergebnisse als auch der aufgetretenen Komplikationsraten unter Verwendungen des U-Test nach Mann-Whitney (Signifikanzniveau p=0,05) ergab zwischen den beiden Gruppen keinen signifikanten Unterschied. Die Auswertung der Gelenkflächenstellung ergab einen signifikanten Unterschied des Radiusbasiswinkel der in Gruppe II 26,2° ± 6,11° und in Gruppe I 23,6° ± 3,56° betrug. In der seitlichen Röntgenaufnahme wurden Mittelwerte für den Gelenkflächenneigungswinkel von 10,5°± 4,5° in der Gruppe I sowie 11,3°± 3,8° für die Gruppe II gemessen. Hier zeigte sich ebenso wie in der Analyse der Radiuslänge kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen.
Schlussfolgerung: Durch die Verwendung einer komplementären Kischner-Drahtosteosynthese bei Versorgung einer distalen Radiusfraktur mit Fixateur externe kann eine signifikante Verbesserung des Gelenkflächenwinkels ohne höhere Komplikationsrate erreicht werden.