Article
Fallbericht: Intraartikuläres Osteochondrom am Kniegelenk – ein sehr seltener Tumor
Search Medline for
Authors
Published: | October 16, 2008 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Extraskelettale Osteochondrome sind sehr selten. In der angelsächsischen Literatur wurden bisher nur etwa 40 Fälle als paraartikuläre oder intraartikuläre Chondrome/Osteochondrome am Kniegelenk beschrieben. Die Ursache für die Metaplasie des Bindegewebes ist unklar. Aggressivere Läsionen wie das Chondrosarkom oder die synoviale Chondromatose können ähnlichen radiologischen Aspekt zeigen. Die schwierige differentialdiagnostische Abgrenzung erfolgt histologisch.
Fallbericht: Bei der 78-jährigen Patientin wird als Zufallsbefund während der radiologischen Abklärung einer Kniekontusion ein unregelmässiger Verkalkungsherd in der Kniekehle festgestellt. Die klinisch derb und leicht druckdolent imponierende Raumforderung störte die Patientin bisher abgesehen von der Verminderten Flektierbarkeit des Kniegelenkes nicht. Im MRI zeigt sich ein teilweise verkalkter, gekapselter Prozess, intraartikulär am hinteren Kreuzband anliegend. Der Verdacht auf eine synoviale Osteochondromatose, DD synoviales Sarkom wird von den Radiologen geäussert. Bei unklarer Dignität wird darum die Resektion geplant und via dorsalen Zugang zum Knie nach Trickey durchgeführt. Die histologische Untersuchung des 3x6 cm grossen Präparates ergibt hyalinen Knorpel und trabekulären Knochen. Diagnosestellung eines intraartikulären Osteochondromes. Der postoperative Verlauf gestaltet sich problemlos und nach 3 Jahren ohne klinischen oder radiologischen Hinweis auf ein Rezidiv.
Schlussfolgerung: Die Kenntnis dieses sehr seltenen, benignen Tumors und damit die Abgrenzung gegenüber den malignen Chondrosarkomen und synovialen Chondromatosen ist von grosser Bedeutung für die adäquate Therapie. Behandlung der Wahl ist die marginale Resektion.