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Muskelatrophie am Unterschenkel bei Arthrose des oberen Sprunggelenkes – eine MRT Analyse
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Published: | October 16, 2008 |
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Fragestellung: Bei posttraumatischer Arthrose zeigt sich klinisch häufig eine Differenz bei der Umfangsmessung der Unterschenkelmuskulatur im Seitenvergleich. Ziel dieser Arbeit ist es anhand der Magnetresonanztomographie (MRT) die Trophik und Gewebsqualität bei bei Arthrose des oberen Sprunggelenkes (OSG) zu untersuchen. Hypothetisch wurde eine selektive Atrophie und fettige Degeneration einzelner Muskelgruppen des Unterschenkels erwartet.
Methodik: Es wurden 21 Patienten (42 Unterschenkel; 11 weiblich, 10 männlich; Altersdurchschnitt 54 J., range 32–74 J.) mit unilateraler posttraumatischer OSG-Arthrose erfasst. Einer ausführlicher Anamnese (vorangehende Traumata, Latenzzeit zur Arthroseausbildung) folgte eine klinische Untersuchung (Wadenumfang, AOFAS Hindfoot Score, Visual Analogue Scale (VAS)). Der radiologische Status wurde mittels konventionellem Röntgen (Standard belastete Aufnahmen OSG antero - posterior und seitlich) erfasst und der Ausprägungsgrad der Arthrose evaluiert (Athrosescore nach Morrey and Wiedeman). Anschliessend wurde eine MRI-Untersuchung beider Unterschenkel durchgeführt (T1 und T2 Gewichtung, Magnetom Avanto, Siemens Erlangen). Die Auswertung erfolgte am hochauflösendem Monitor (Totoku) unter Verwendung der E-Film Software. Dabei wurden der M. tibialis anterior, die Peronealmuskelgruppe, M. tibialis posterior, M. gastrocnemius medialis und lateralis sowie M. soleus identifiziert und die Muskelflächen quantitativ digital vermessen. Zusätzlich erfolgte die Vermessung der Dermisfettschicht.
Ergebnisse: In der klinischen Untersuchung war bei allen Patienten der Unterschenkelumfang der erkrankten Seite vermindert. Quantitativ zeigte sich im MRT überwiegend eine geringere Fläche der Unterschenkelmuskelgruppen im Vergleich zur gesunden Seite, signifikant war aber ausschliesslich der Unterschied beim M. soleus (p= 0,001), vgl. Tabelle 1 [Tab. 1]. Bei dem Vergleich der Mittelwerte der Summe der Fläche der gesamten Unterschenkelmuskulatur der erkrankten Seite im Vergleich zur Gegenseite zeigte sich ebenfalls eine signifikante Flächenreduktion (p= 0,013), vgl. Tabelle 2 [Tab. 2]. Bei der qualitativen Beurteilung der einzelnen Muskelgruppen im MRI war der M. soleus bei allen untersuchten Patienten eindeutig fettig degeneriert. Kein signifikanter Unterschied im Seitenvergleich war bei der Ausmessung der Dermisfettschicht nachweisbar.
Schlussfolgerungen: Bei Patienten mit OSG-Arthrose ist im Seitenvergleich der Unterschenkelumfang auf der erkrankten Seite signifikant vermindert. Die vorliegende Studie kann eindeutig aufzeigen, dass dies auf einer Muskelatrophie beruht. Es zeigen sich nachweislich in der Muskulatur der erkrankten Seite fettig degenerative Veränderungen, wobei hier der M. soleus einen besonderen Stellenwert einnimmt und als einziger Muskel am signifikantesten betroffen ist. Somit konnte ein Zusammenhang zwischen OSG-Arthrose und Muskelatrophie differenziert dargestellt und mit signifikanten Ergebnissen belegt werden.