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Funktionelle Ergebnisse einer prospektiven Kohortenstudie. Unidirektionale winkelstabile Radiusplatte (LDR 2,4 mm) versus multidirektionale winkelstabile Radiusplatte (Matrix-Smartlock 2,7 mm)
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Published: | October 16, 2008 |
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Fragestellung: Die palmare winkelstabile Plattenosteosynthese findet zur operativen Behandlung der Extensionsfrakturen am distalen Radius zunehmend Verbreitung. Neben den unidirektionalen winkelstabilen Radiusplatten werden immer häufiger die multidirektionalen winkelstabilen Radiusplatten im klinischen Alltag eingesetzt. Ziel dieser prospektiven Kohortenstudie ist die Evaluation der funktionellen Behandlungsergebnisse nach der Stabilisierung von distalen Radiusextensionsfrakturen mittels zwei konkurrierenden modernen Implantaten.
Methodik: Im Rahmen einer prospektiven Kohortenstudie wurden insgesamt 46 Patienten mit einer Extensionsfraktur am distalen Radius (AO 23 C1und C2) behandelt. Dabei wurden je 23 Patienten mit einer unidirektionalen LDR 2,4 mm bzw. einer multidirektionalen Matrix-Smartlock 2,7 mm Radiusplatte stabilisiert. Neben der Frakturklassifikation und der Operationsdauer wurde das postoperative radiologische Ergebnis (radio-ulnare Inklination, dorsopalmare Stellung) anhand der Normwerte erhoben. Die Funktion der Hand wurde im Rahmen der Nachuntersuchung 12 Monate postoperativ mittels der Neutral-Null-Methode und des DASH-Scores ermittelt.
Ergebnisse: Die Patienten wurden im Schnitt 5 Tage nach dem Unfall operativ versorgt. Dabei wurden 8 C1 und 38 C2 Extensionsfrakturen behandelt. Die Operationszeit betrug bei der unidirektionalen LDR Radiusplatte 76,7 Minuten und bei der multidirektionalen Matrix-Smartlock 80,4 Minuten (Mittelwert) ohne signifikanten Unterschied. In der unidirektionalen LDR-Gruppe ergab sich zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung für die Extension und Flexion eine Verminderung von durchschnittlich 7%, für die Ulnar- und Radialduktion eine Verminderung von 8% und für die Pro- und Supination eine Verringerung von 4% im Vergleich zur gesunden Seite. In der multidirektionalen Matrix-Smartlock-Gruppe betrugen die Einschränkungen im Vergleich zur gesunden Seite für die Extension und Flexion 8%, für die Ulnar- und Radialduktion 7% und für die Pro- und Supination 5%. Der mittlere DASH-Score betrug in beiden Gruppen 14 Punkte. Die Patienten erreichten alle insgesamt eine gute Handfunktion.
Schlussfolgerung: Die winkelstabile palmare Plattenosteosynthese ist ein sicheres und stabiles Verfahren zur Therapie der AO 23 C1 und C2 Extensionsfrakturen am distalen Radius. Dabei trägt die multidirektionale winkelstabile Platte zu keiner Optimierung der funktionellen Ergebnisse bei.