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Persistierende mediastinale Infiltration nach neoadjuvanter RadioChemotherapie – Ein absolutes K.O.-Kriterium für den Thoraxchirurgen?
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Published: | September 19, 2011 |
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Zielsetzung: Eine persistierende mediastinale Infiltration (pN2/3) nach neoadjuvanter Therapie beim NSCLC gilt als neagtiver Risikofaktor für das Überleben. Einige Autoren schließen Patienten mit einer solchen Infiltration von einer komplettierenden Operation aus. Wir haben unsere Erfahrungen mit diesen Patienten analysiert.
Methode: Retrospektive Kohortenanalyse. Zwischen 1989 und 10/2006 wurden insgesamt 91 Patienten mit pN2/3 neoadjuvant behandelt. 38 zeigten nach neoadjuvanter Therapie eine persistierende N2/3 Infiltration. Dieses Kollektiv haben wir mit den pN0/1-Gruppe und Literaturdaten verglichen.
Ergebnis: 40 Lobektomien, 3 Bilobektomien und 48 Pneumonektomien wurden für 85 R0 Resektionen durchgeführt. Krankenhausmortalität liegt bei 4.4%. Ein persistierendes N2-Stadium war ein signifikanter Risikofaktor (p<0.001, log-rank-test) für das Übeleben. Medianes Überlegen und 5-Jahre-Überlebensrate in der ypN2-Gruppe liegen bei 19 Monaten bzw. 13%, gegenüber 74 Monaten und 52% in der Gruppe ypN0/1. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine Pneumonektomie oder Lobektomie durchgeführt wurde (p=0.976).
Publizierte Ergegnisse bei primärer RadioChemotherapie ohne Operation zeigen eine medianes Überleben von 9-21 Monaten und eine 5-Jahresüberlebensrate von 13–15%.
Schlussfolgerung: Nach trimodaler Therapie bei persistierender mediastinaler Infiltration liegen die Überlebensraten an der oberen Grenze vergleichbarer Protokolle ohne Operation. Aus unseren Daten gibt es derzeit keine Hinweise auf einen sicheren Überlebensvorteil in dieser Gruppe. Die Auswahl der Patienten sollte deshalb sehr sorgfältig und mit besonderer Aufklärung durchgeführt werden.