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Indikationen zur Chirurgie der Tuberkulose
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Published: | September 30, 2010 |
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Hintergrund: Tuberkulose ist heutzutage die weltweit tödlichste bakterielle und heilbare Infektionskrankheit. Seit Einführung der antibiotischen Chemotherapie bei der Behandlung der Tuberkulose ist die Anzahl chirurgischer Eingriffe deutlich zurückgegangen. Weltweit ist aber eine Zunahme multiresistenter Tuberkulose zu beobachten, was eine erneute Revision der Indikationen zur operativen Therapie erfordert.
Methodik: Anhand der eigenen Erfahrung und Literaturrecherche werden der aktuelle Stellenwert der Chirurgie bei der Behandlung der pulmonalen Tuberkulose diskutiert und die Behandlungsergebnisse der Zeiträume 1988–1999 und 2006–2010 dargestellt.
Ergebnisse: Trotz effektivem Einsatz antibuberkulotischer Medikamente bestehen weiterhin Indikationen zur chirurgischen Intervention bei Tuberkulose. Die Indikationen kann man in folgende 4 Gruppen aufteilen: Diagnostische Eingriffe, Defektheilungszustände, Therapieresistenz und Spätkomplikationen früherer operativer Therapien. Insgesamt wurden in unserer thoraxchirurgischen Klinik 143 Patienten mit Lungentuberkulose operiert. Die häufigste Operationsindikation war der Ausschluss eines Malignoms, gefolgt von Resektionen aufgrund von Defektheilungszuständen. Die am häufigsten durchgeführte operative Therapie war die Lungenresektion. Andere operative Verfahren betrugen 10,1% der Gesamtgruppe. Postoperative Komplikationen wie persistierende Fistel, Pneumonie, Blutung, Empyem und Wundinfektionen traten in 11% der Fälle auf. Keiner der Patienten verstarb.
Schlussfolgerungen: Chirurgische Eingriffe bei der Tuberkulose stellen eine zusätzliche Option bei der Diagnostik und bei Versagen der konservativen Therapie dar. Trotz einer erhöhten Morbidität ist eine Heilung in mehr als 90% der Fälle erreichbar. Die Indikation zur Operation sollte individuell und interdisplinär gestellt werden. Eine ausreichende vorausgehende sowie postoperative antituberkulotische Chemotherapie ist unerlässlich.
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