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Prä-operatives CRP als prädiktiver Marker für die Morbidität und Mortaltität nach anatomischer Lungenresektion bei Bronchialkarzinom
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Published: | September 30, 2010 |
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Hintergrund: Das CRP gehört zu den Akut-Phase Proteinen. Der Zusammenhang zwischen prä-operativem CRP-Wert und peri- und postoperativer Morbidität und Mortalität ist nur in wenigen, v.a. kardiochirurgischen Arbeiten untersucht worden. Wir untersuchen diesen Zusammenhang an einem Kollektiv von Patienten mit anatomischer Lungenresektion bei Bronchialkarzinom.
Methodik: Auswertung von 1.229 Patienten die im Zeitraum von 01/2006 bis 12/2009 eine anatomische Lungenresektion bei Bronchialkarzinom erhielten. Die Patienten wurden nach ihrem prä-operativen CRP Wert in vier Risiko-Gruppen eingeteilt. Gruppe 1: <3 mg/l; Gruppe 2: 3–10 mg/l; Gruppe 3: 10–100 mg/l; Gruppe 4: >100 mg/l. Untersucht wurde u.a. der Einfluss des prä-operativen CRP's auf die Entstehung von pulmonalen Komplikationen und auf die 30 Tage Mortalität.
Ergebnisse: Im Gesamtkollektiv verteilten sich die anatomischen Resektionen wie folgt: Segment 16,6%, Lobe/Bilobe 58,1%, Sleeve 17,9%, Pneumonektomie 7,4%. Die Analyse des prä-operativen CRP's zeigt einen signifikanten Einfluss auf die Entstehung von pulmonalen Komplikationen und die Mortalität (p<0,01) sowohl in der univariaten als auch in der multivariaten Analyse. Die prä-operative FEV1 und das Tumorstadium zeigten sich sich nur in der univariaten Analyse als unabhängige Risikofaktoren.
Auch die Krankenhausverweildauer war bei den Patienten mit erhöhtem prä-operativen CRP deutlich verlängert (9 vs. 11,5 Tage).
Schlussfolgerungen: Mit dieser Analyse wird erstmalig der Zusammenhang zwischen prä-operativem CRP und Morbidität und Mortalität nach anatomischer Lungenresektion bei Bronchialkarzinom gezeigt. Ein erhöhter prä-operativer CRP-Wert zeigt sich als starker unabhängiger Risikofaktor für die Entstehung von pulmonalen Komplikationen nach anatomischer Resektion. Dieser Zusammenhang kann für die zukünftige Risikoeinschätzung und die prä-operative Vorbereitung vor geplanter Lungenresektion genutzt werden.
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