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Die mikrochirurgische Behandlung persistierender Lymphfisteln der unteren Extremität durch Lymphovenöse Anastomosen
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Published: | September 24, 2019 |
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Fragestellung: Lymphfisteln sind eine seltene aber nicht selten schwerwiegende Komplikation nach Eingriffen an der unteren Extremität. Kommt es nicht zur einer spontanen Rückbildung, führen sie zu Lmyphozelen, schwerwiegender Weichteilkompression und rezidivierenden Infektionen. Die Therapieoptionen sind vielfältig und reichen von konservativen Maßnahmen wie der Hochlagerung und Ruhigstellung der Extremität über Druckverbände, bis hin zu operativen Maßnahmen. Wir präsentieren unsere Erfahrung mit der Behandlung von Lymphfisteln durch Lymphovenöse Anastomosen.
Methoden: In einer retrospektiven Studie wurde das Outcome von 19 Patienten evaluiert, die zwischen 2014 und 2018 in unserer Klinik mit persistierenden Lymphfisteln der unteren Extremität behandelt wurden. Das mittlere Patientenalter betrug 52,5 Jahre. 16 der 19 Patienten hatten zuvor eine Gefäßchirurgische Intervention in der Leiste, ein Patient hatte im Vorfeld eine Oberschenkelstraffung. Bei zwei weiteren Patienten traten die Lymphfisteln nach Tumorentfernungen auf.
Die Patienten erhielten zwischen 1-5 lymphovenöse Anastomosen. Das mittlere Follow-up betrug 24 Monate.
Ergebnisse: Alle Lmyphfisteln wurden erfolgreich durch die mikrochirurgische Anlage lymphovenöser Anastomosen behandelt. Bei 17 Patienten sistierte der pathologische Lymphfluss innerhalb eines Zeitraums von 48 h. Bei 2 Patienten erfolgte eine Revision nach 5 Tagen mit der Anlage einer weiteren LVA. Hier sistierten die Fisteln innerhalb von weiteren 4 Tagen.
Schlussfolgerung: Mikrochirurgische lymphovenöse Anastomosen haben sich als eine effektive Methode bei persistierenden, unter konservativer Therapie behandlungsresistenten, lymphatischen Fisteln der unteren Extremität erwiesen. Nichtsdestotrotz sind weitere Studien zur Etablierung von Standards zur operativen Behandlung notwendig.