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Akut Postoperatives Schmerz-Management nach Abdominoplastiken – eine standardisierte Analyse
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Published: | August 16, 2017 |
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Hintergrund: Obwohl die Abdominoplastik einen der häufigsten plastisch-chirurgischen Eingriffe darstellt, ist die Datenlage über postoperative Schmerzen durch objektivierbare Messung dünn. Ein adäquates postoperatives Schmerzmanagement erhöht die Patientenzufriedenheit, verringert die postoperative Morbidität und verkürzt den Krankenhausaufenthalt. Ziel der vorliegenden Studie ist die prospektive standardisierte Analyse der postoperativen Schmerzen der Abdominoplastikpatientinnen/en am AGAPLESION Markuskrankenhaus mittels QUIPS (Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie), einer Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit.
Methoden: Einschluss von 55 Patientinnen/en, die sich an unserer Klinik zwischen Januar 2010 und Dezember 2015 einer Abdominoplastik unterzogen und den QUIPS Fragebogen vollständig ausfüllten. Analysiert wurden Schmerzen, demographische und operative Parameter, wie Alter, Operationszeit und Resektionsgewicht.
Ergebnisse: Patienten mit höherem Resektionsgewicht (>2180 g) zeigen einen schwächeren "minimalen Schmerz-Wert" als die mit dem niedrigem Resektionsgewicht (≤2180 g) (p=0,01). Niedriges Resektionsgewicht zeigt eine starke Tendenz zur Beeinträchtigung Ihrer Stimmung im Vergleich zu höherem Resektionsgewicht (p=0,06). Unterteilt man das Alter nach Mediansplit in 2 Gruppen (>43; ≤43 Jahre), zeigt sich eine positive Korrelation des maximalen Schmerzes mit höherem Alter (p=0,045). Bei Betrachtung der OP Zeit als Mediansplit in 2 Gruppen (>125; ≤125 min) zeigt sich eine Beeinträchtigung der Stimmung im Sinne einer starken Tendenz hin zur Gruppe der kleineren OP Zeit (p=0,06). Die Gruppe mit einer OP Zeit ≤125 min zeigt ein signifikant höheren Wunsch nach mehr Schmerzmitteln im Vergleich zur Gruppe mit längerer OP Zeit (p=0,03).
Schlussfolgerungen: Unsere Analyse zeigt einen signifikanten Unterschied des Schmerzniveaus im Hinblick auf kurze OP Zeit, niedriges Resektionsgewicht und hohes Alter der Patientinnen/en.
Kürzere OP Dauer führt eher zu postoperativer Verstimmung und erhöhter Schmerzmittelnachfrage. Je niedriger das Resektionsgewicht, desto höher ist der Grundschmerz. Höheres Alter geht mit signifikant höherem Maximalschmerz einher.