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Individualisierte Anwendung der Pectoralis-Lappenplastik zum Verschluss von tiefen sternalen Wunden und Trachealwanddefekten
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Published: | August 16, 2017 |
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Fragestellung: Tiefe sternale Wundinfektionen und Trachealwanddefekte stellen eine große rekonstruktive Herausforderung dar, da in den meisten Fällen Patienten betroffen sind, die sich ohnehin in einem kritischen Zustand befinden. Umfassende Therapiestrategien beinhalten ein sorgfältiges Debridement, die radikale Geweberesektion und häufig eine Lappenplastik, um im Anschluss die Wunde zu verschließen. In den vergangenen Jahrzehnten wurde eine Vielzahl an Lappenplastiken vorgestellt, denen jeweils verschiedene Nachteile zugeschrieben werden.
Methodik: Bei 12 Patienten wurden in den Jahren von 2012-2014 verschiedene Variationen der Pectoralis-Lappenplastik zur Behandlung von tiefen sternalen Wundinfektionen (n=12) und gleichzeitig vorhandenen Trachealwanddefekten (n=3) angewandt. Innovative operative Techniken incl. Rippenknorpelplastik zum Trachealwandersatz werden beschrieben. Im Follow-Up wurden post-operative Schmerzen, das subjektive Outcome, der Wundzustand, die globale Schulterfunktion sowie die respiratorische Funktion untersucht.
Ergebnisse: Bei allen Patienten führte die Pectoralislappenplastik zu einem guten funktionellen Ergebnis sowie ausreichender Atemwegssicherung bei den Patienten mit Trachealwanddefekt. 10 von 12 Patienten berichteten über ein sehr zufriedenes subjektives Outcome mit einem durchschnittlichen, post-operativen VAS-Score von 2.1.
Schlussfolgerung: Die individualisierte Anwendung des Pectoralis-Lappen erlaubt einen zuverlässigen Verschluss von tiefen sternalen Wunddefekten sowie gleichzeitig bestehenden Trachealwanddefekten, bei denen eine Rippenknorpelspange mitgehoben wird.