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Langzeitergebnisse nach der Resektion von Weichteilsarkomen der Thoraxwand: Eine monozentrische Analyse von 110 Patienten
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Published: | August 16, 2017 |
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Fragestellung: Weichteilsarkome der Thoraxwand haben bekanntermaßen eine tendenziell schlechtere Überlebensprognose als Extremitäten- oder Bauchwandsarkome. Aufgrund der schlechteren Gesamtprognose wird in den allermeisten Studien zu Thoraxwandsarkomen eine weite Resektion im Gesunden empfohlen, ohne jedoch eine Angabe zu den Sicherheitsabständen zu machen. In der vorliegenden Arbeit sollte der prognostische Einfluss des Resektionsstatus als auch der Resektionsabstände im Gesunden untersucht werden.
Methoden: In der vorliegenden retrospektiven Analyse wurden 110 Patienten mit Weichteilsarkomen der Thoraxwand, die aufgrund eines Primärtumors in kurativer Absicht in unserer Klinik chirurgisch behandelt wurden, nachuntersucht.
Ergebnisse: Die mediane Nachbeobachtungszeit nach Diagnosestellung des Primärtumors lag bei 9,6 Jahren. Die gesamte Kohorte hatte eine geschätzte 5-Jahresrate von 66,0% (95%-KI: 55,9-74,3) für das Gesamtüberleben und 60,6% (95%-KI: 50,3-69,4) für das Lokalrezidiv-freie Überleben. Der Primärtumor wurde bei 96 Patienten (87,3%) R0-reseziert, während 10 Patienten (9,1%) mit einem R1-Status und 4 Patienten (3,6%) mit einem R2-Status reseziert wurden. Die häufigsten histologischen Subtypen waren das NOS (28,2%), das Angiosarkom (19,1%) und das Liposarkom (17,3%).
Der Resektionsstatus hatte zwar in der univariaten Analyse einen signifikanten Einfluss auf das Gesamtüberleben (nach 5 Jahren: R0 69,9% vs. 38,5%; P=0,046), erreichte jedoch keine Signifikanz in der multivariaten Analyse. Hier waren die einzigen unabhängigen Faktoren, die das Gesamtüberleben beeinflussten, das Alter (>50 Jahre), die Tumorgröße (>5cm), der histologische Subtyp (Angiosarkom) und das Grading. Innerhalb der R0-resezierten Subgruppe hatte der Sicherheitsabstand in der multivariaten Analyse weder einen Einfluss auf das Überleben noch die lokale Kontrolle.
Schlussfolgerungen: Der chirurgische Sicherheitsabstand im Gesunden hatte in der vorliegenden Patientenkohorte keinen Einfluss auf das weitere Outcome, sodass ein knapper chirurgischer Sicherheitsabstand ausreichend erscheint solange die mikroskopischen Resektionsränder tumorfrei sind.