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Bildung eines Oralepithels auf neuartigen elektrogesponnenen Gelatine Vliesen mit definiertem E-Modul
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Published: | August 16, 2017 |
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Einleitung: Die Biomechanik von Substraten für das Tissue Engineering von Epithelersatzäquivalenten gewinnt fortlaufend an Bedeutung. Daher untersuchten wir den Einsatz von elektrogesponnenen Gelatine Vliesen auf die Morphogenese eines Oralepithels.
Methoden und Ergebnisse: Gelatine-Vliese wurden mit Glyoxal als in situ Quervernetzer mit 17G Nadeln im Elektrospinningverfahren mit einem E-Modul von 3.2 kPa gefertigt. Anschließend wurde das Vlies mit unterschiedlichen Zellkombinationen besiedelt: entweder orale Keratinozyten allein oder in Kombination mit mesenchymalen Zellen; das heißt, orale Fibroblasten oder humane Endothelzellen bzw. eine Kombination aus beiden. Dabei wurden orale Keratinozyten stets auf die Oberseite des Vlieses, und die mesenchymalen Zellen auf die Unterseite des Vlieses ausgesät. Die Epithelmorphogenese der oralen Keratinozyten bezüglich Proliferation, Differenzierung und der Deposition von Basalmembrankomponenten wurde histologisch (H&E) und immunhistochemisch durch Antikörper gegen Involucrin, Cytokeratin-1, Cytokeratin-5/14, Ki-67 und Kollagen Typ IV untersucht. Die Färbungen ergaben, dass orale Keratinozyten allein ein in vivo-ähnliches Epithel auf dem Vlies ausbildeten und eine in vivo-ähnliche Immunlokalisation der genannten Biomarker zeigten. Interessanterweise konnte festgestellt werden, dass die Ko-Besiedelung des Vlieses mit mesenchymalen Zellen keinen weiteren positiven Einfluss auf die Epithemorphogenese der oralen Keratinozyten ausgeübt hat.
Schlussfolgerungen: Elektrogesponnene Gelatine Vliese mit einem E-Modul von 3.2 kPa sind geeignete Substrate für orale Keratinozyten für einen erfolgreichen Einsatz im Tissue Engineering von Epithelersatzäquivalenten.