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Rekonstruktive supermikrochirurgische Behandlungsoption der „therapierefraktären“ Lymphorrhoe
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Published: | August 16, 2017 |
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Fragestellung: Die „therapierefraktäre“ lymphokutane Fistelung und rezidivierende Lymphozelen gehören zu hartnäckigen postoperativen Komplikationen onkologischer und gefäßchirurgischer Eingriffe, bei denen relevante Lymphkollektoren verletzt werden.
Rekonstruktive supermikrochirurgische Behandlungsverfahren der therapierefraktären Lymphorhoe werden vorgestellt.
Methoden: Prä- und intraoperative ICG-gestützte Fluoreszenzangiographie (ICG-FLAG) der Lymphbahnen. Identifizierung und Markierung multipler Lymphgefäßstümpfe. Selektive mikrochirurgische Präparation nach vollständiger tangentialer Exzision der Lymphozelen-Kapsel inguinal (Fall 1) und bilateral an medialen Ober- und Unterschenkeln (Fall 2). Kompartmentresektion des exulzerierten infizierten Lymphoms inguinal.
- Fall 1: Transplantation eines gestielten SCIA-Lymphknoten-Lappens mit subkutaner Tunnelung nach infrainguinal zur Totraum-Obliteration. Anastomosierung produktiver Lymphgefäßstümpfe an Venen-Bifurkation des Lymphknoten-Lappens.
- Fall 2: Lymphovenöse Anastomosierung der Lymphgefäßstümpfe an Zuflüsse der V. saphena magna beidseits. Gleichzeitige Gewebsreduktion mit Obliteration der Toträume durch lokale adiposeptale Lappen.
- Fall 3: Lymphovenöse Bypass-Anastomosierung distaler Lymphgefäßstümpfe an subkutane Venolen. Deckung derdissezierten Femoralgefäße/nerven durch gefäßgestielte Sartorius-Umdrehplastik.
Ergebnisse: Exakte intraoperative Identifizierung der Lymphgefäßstümpfe sowie intakter Lymphbahnen und Kontrolle der Anastomosen-Suffizienz mittels ICG-FLAG. Entfernung der „stummen“ Redon-Drainage am 2. postop. Tag (Fall 1) und Frühmobilisation der Patientinnen. Revision bei postoperativem Hämatom am rechten Oberschenkel am 4. postop. Tag (Fall 2). Kein Rezidiv der Lymphfistel bzw. der Lymphozele im Beobachtungszeitraum von 8 Wo (Fall 1 und 2), adjuvante Chemotherapie (Fall 3).
Schlussfolgerung: Die vorgestellten supermikrochirurgischen Rekonstruktionsmethoden stellen eine wertvolle Ergänzung der aktuellen Therapiemöglichkeiten der „therapieresistenten“ Lymphorrhoe dar. Im Gegensatz zu traditionellen Therapieansätzen weisen sie eine deutlich kürzere Behandlungsdauer auf und unterstützen die Lymphdrainagefunktion der betroffenen Extremität.