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Linsenkonstanten – Herkunft, Bedeutung, Optimierung
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Published: | March 7, 2012 |
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Linsenkonstanten spielen eine bedeutsame Rolle in der Katarakt- und refraktiven Chirurgie: selbst bei hervorragender Chirurgie, hochpräzisen Messungen und ausgefeilten Berechnungen kann eine falsche oder falsch gewählte Intraokularlinsen (IOL)-Konstante zu einem fatalen refraktiven Ergebnis führen. Schon ihre Bezeichnung als IOL-’Konstanten’ ist irreführend: sie sind keine festen Konstanten im Sinne etwa von Material- oder Naturkonstanten, sondern Variable, die u.a. von den gewählten Linsen, den verwendeten Messmethoden, den Operateuren und den Patienten selbst abhängen.
IOL-Konstanten repräsentieren die jeweiligen Linsen in den einzelnen IOL-Formeln und haben – je nach Formeltyp – verschiedene Ursprünge:
In den rein empirischen SRK-I- und -II-Formeln ist die sprichwörtliche ’A-Konstante’ eine statistische Fitgrösse, mit deren Hilfe die ursprünglichen Messergebnisse der Formelautoren beschrieben werden konnten. Bei den analytisch-optischen Formeln hingegen lassen sich die zugehörigen IOL-Konstanten mit den jeweiligen effektiven Linsenpositionen in Verbindung bringen.
IOL-Konstanten können ineinander umgerechnet werden; dabei können die verwendeten Relationen aus der Literatur (klassisch) oder von modernen Linsen (optimiert) stammen.
Von besonderer Bedeutung ist heute die Konstanten-Optimierung, bei der diese unabhängig von ihrer Herkunft als reine Pfuschfaktoren (’fudge factors’) angesehen und anhand klinischer Ergebnisse so modifiziert werden, dass der Vorhersagefehler für die postoperative Refraktion minimiert wird.
Die einzelnen Aspekte werden im Referat detailliert behandelt.