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Posttraumatische regionale Desintegration: erkennen, vermeiden, behandeln
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Published: | October 10, 2017 |
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Fragestellung: Die bisher namenlose verletzungsbedingte Entfremdung einer Hand ist ein Warnhinweis, der ebenso Beachtung verdient wie der Schmerz. Im Beginn der Heilung ist die Entfremdung verhältnismäßig. Wenn die anfangs physiologische Entfremdung unverhältnismäßig zum Fortschritt der Heilung andauert, betrifft die Desintegration auch die Person und wird zu einer regionalen Desintegration, die komplex genannt werden kann. Woran ist die verletzungsbedingte Entfremdung einer Hand zu erkennen, wie zu vermeiden und zu behandeln?
Methodik: Interdisziplinäre Komplexbehandlungen der Hand bei komplexen Störungen der Heilung von 2007 bis 2012. Spiegeltherapie von 2006 bis 2012. Nachuntersuchung zur Dokumentation und zu den Anlässen von 141 Speziellen Komplexbehandlungen der Hand vom 01.01.2008 bis zum 31.07.2009. Hinweise in der Literatur zum Verständnis von Heilung und auf bisher nicht erklärte Störungen der Heilung.
Anleitung der Betroffenen: Aufklärung über die zu erwartende Entfremdung der verletzten Hand. Geste der Denkerhaltung mit der heilenden Hand. Lenkung der Aufmerksamkeit und des Blickes auf die Übung der gesunden Hand als Vorbild. Kreatives Handeln mit beiden Händen.
Ergebnisse: Zu erkennen war eine verletzungsbedingte Entfremdung der Hand an der unwillkürlichen Hemmung ihrer Wahrnehmung und ihres Gebrauchs. Die Aufklärung und die Anleitung zur Nutzung der eigenen Sinne half Betroffenen, Verbindung aufzunehmen zu ihrer entfremdeten Hand. Die interdisziplinäre Spezielle Komplexbehandlung einer unverhältnismäßig andauernden Entfremdung der ehemals verletzten Hand förderte mit Hilfe der Sinne der Betroffenen ihre unbewusste Wiedereingliederung.
Schlussfolgerung: Nach der Verletzung einer Hand muss ihre verhältnismäßige Entfremdung ebenso vermieden werden wie der Schmerz, damit beide nicht unverhältnismäßig fortdauern. Bei der Vermeidung der pathologischen Entwicklung der anfangs physiologischen Entfremdung und bei der interdisziplinären Therapie stand eine integrierend wirkende Handtherapie im Vordergrund. Vom komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS) war eine komplexe regionale Desintegration nachvollziehbar zu unterscheiden anhand der Diagnostischen Kriterien des CRPS. Die "Spezielle Komplexbehandlung der Hand" trug seit 2007 dem besonderen Aufwand der Behandlung auch dieser, bisher namenlosen komplexen Störung der Heilung Rechnung. Zu beweisen bleibt sowohl das Phänomen der posttraumatischen Desintegration als auch die beschleunigende Wirkung einer integrierenden Handtherapie auf die Heilung.