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Anatomische Studie der motorischen Endäste des Ramus profundus n. radialis zur Prävention iatrogener Verletzungen bei der distal gestielten A. interossea posterior Lappenplastik
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Published: | September 20, 2016 |
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Fragestellung: Eine gute Möglichkeit der Defektdeckung im Handbereich stellt die distal gestielte A. interossea posterior Lappenplastik dar. Die räumliche Nähe des Gefäßstiels zum Ramus profundus n. radialis birgt jedoch die Gefahr der iatrogenen Nevenverletzung mit einer daraus resultierender Parese der Streckmuskulatur. Ziel der Studie ist die Beschreibung der räumlichen Beziehung zwischen dem Gefäßstiel und den motorischen Endästen des Ramus profundus n. radialis.
Methodik: Eine Gefäßdarstellung mittels Angiographie erfolgte bei vier Körperspendern nach der Hebung des A. interossea posterior Lappens. Bei weiteren zehn Körperspendern erfolgte die anatomische Präparation und Darstellung der motorischen Endäste.
Ergebnisse: Der proximalste Muskelast im mittleren Drittel des Unterarms versorgt den Extensor carpi ulnaris, der Distalste den Extensor pollicis longus. Dieser Endast läuft im mittleren Drittel sehr nah am Gefäßstiel. In einem Fall fand sich eine Überkreuzung des Muskelastes des Extensor pollicis longus und des Gefäßstiels. Zudem zeigte sich dieser Ast sehr kaliberschwach.
Schlussfolgerung: Besonders im mittleren Drittel des Unterarms verlaufen der Gefäßstiel des A. interoassea posterior Lappens und die distalen motorischen Endäste des Ramus profundus n. radialis sehr nah beieinander. Der Muskelast des Extensor pollicis longus ist auf Grund seiner ulnodistalen Lage besonders gefährdet. Eine vorsichtige Präparation ist vor allem in diesem Bereich bei der Hebung des A. interossea posterior Lappens ausgesprochen wichtig um eine Nervenverletzung vorzubeugen.