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Integration des intraoperativen C-Bogen-CTs bei distaler Radiusfraktur
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Published: | October 5, 2011 |
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Fragestellung: Die intraoperative Visualisierung des Osteosyntheseergebnisses bei der Versorgung der distalen Radiusfraktur ist mittels zweidimensionaler C-Bogen- Bildgebung nur eingeschränkt möglich. Abhilfe soll das intraoperativ durchgeführte C-Bogen-CT schaffen. Die vorliegende explorative, klinische Studie untersucht den intraoperativen Einsatz der CT-Bildgebung mit dem 3D-Bildwandler Arcadis® orbic (Siemens Healthcare, Erlangen, Deutschland).
Methodik: Im Zeitraum vom März 2010 bis März 2011 wurde in 51 Fällen im Anschluss an die, bis zwei Ausnahmen, ausschließlich von palmar ausgeführte winkelstabile plattenosteosynthetische Versorgung einer distalen Radiusfraktur zusätzlich zur konventionellen Bildwandlerkontrolle ein 3D-Scan durchgeführt. Das Patientenkollektiv umfasste 36 Frauen und 15 Männer im Alter zwischen 25 und 88 Jahren. In 20 Fällen lag eine Fraktur des rechten und in 31 Fällen eine Fraktur des linken Handgelenks vor. Die operative Versorgung der distalen Radiusfrakturen erfolgte im Durchschnitt am sechsten Tag nach Trauma. Neben der CT-Auswertung wurden zusätzlich der Zeitaufwand sowie die durch den 3D-Scan applizierte Strahlendosis gemessen.
Ergebnisse: Die Durchführung des 3D-Scans und die Analyse des Datensatzes dauerte durchschnittlich 6,7±1,8 Minuten (Minimum 4,3, Maximum 13,3). Die Operation wurde jedoch lediglich für die insgesamt dreiminütige Durchführung des 3D-Scans unterbrochen. In 31,3% der Operationen (n=15) wurde mit Hilfe des intraoperativen CTs Schraubenfehllagen nachgewiesen, die in der Standard 2D-Fluoroskopie nicht gesehen wurden. Die Schraubenfehllagen wurden unverzüglich behoben. Die zusätzlich anfallende Strahlenbelastung betrug durchschnittlich 3,2 cGycm2±0,6 cGycm2 (min. 2,2 cGycm2, max. 5,4 cGycm2).
Schlussfolgerung: Die C-Bogen-CT-Bildgebung stellt eine nützliche Ergänzung zur Standard 2D-Fluoroskopie dar, die sich leicht und ohne großen Zeitverlust in den operativen Ablauf integrieren lässt. Die sichere Identifikation von fehlplazierten Schrauben, die sofort behoben werden können, sowie die deutlich geringerer Strahlendosis als angenommen, lohnen den Aufwand und das klinische Ergebnis wird signifikant verbessert.