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Gruppe zur dosierten Gewichtszunahme – Vorstellung eines stationären Behandlungskonzeptes
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Published: | February 18, 2016 |
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Hintergrund: Bezüglich der Behandlung von Essstörungen gibt es viele unterschiedliche Konzepte, die sich vor allem im Grad der Strukturiertheit und der Eigenverantwortung der Patienten, bezogen auf die Nahrungseinnahme, im vereinbarten Zielgewicht und den vorgegebenen Kalorienmengen unterscheiden. Viele Patienten bevorzugen im Rahmen ihrer Erkrankung zunächst einmal eher „offenere“ Konzepte mit einem hohen Grad an Autonomie bezüglich der Nahrungseinnahme.
Methoden: Das hier vorgestellte Konzept der Christoph-Dornier-Klinik zeichnet sich hingegen durch einen hohen Grad an Strukturierung und zunächst auch Fremdkontrolle des Essverhaltens aus. Erst mit steigendem Gewicht bekommen die Patienten mehr Eigenverantwortung und sind in der Lage, ihr Essverhalten zu flexibilisieren. So ist es möglich, auch schwer erkrankte Patienten bis zu einem BMI von 12 kg/m2 zu behandeln. Die Effektivität der Behandlung wird während der Behandlung und in regelmäßigen Follow-Ups überprüft.
Ergebnisse: Unsere Erfahrungen zeigen, dass viele Patienten gerade von diesem klar strukturierten, gestuften Konzept (bestehend aus begleiteter Nahrungsaufnahme, Gewichtskontrollen, vereinbarten Gewichtzielen, kognitiver Verhaltenstherapie und klärungsorientierter Psychotherapie der Hintergrundproblematiken) gut profitieren können und eine stabilere Gewichtsentwicklung sowie eine Besserung der Hintergrundfaktoren auch über die Zeit nach der stationären Behandlung hinweg erreicht werden kann. Vorgestellt werden sollen das stationäre intensivtherapeutische Behandlungskonzept sowie Verlaufsdaten der durchgeführten Katamneseuntersuchungen.
Schlussfolgerung: Das Konzept der Christoph-Dornier-Klinik zeichnet sich durch einen hohen Grad an Strukturiertheit aus und integriert aktuelle Forschungserkenntnisse. Die Therapieergebnisse zeigen gute Therapieerfolge bei vergleichsweise kurzer Behandlungsdauer.