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Wie die Variabilität der oberen kindlichen Plexusläsion das Funktionsresultat beeinflusst
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Published: | March 21, 2014 |
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Einleitung: Seit 2000 sind in unserem Arbeitsbereich über 250 obere kindliche Plexusläsionen supraklavikulär exploriert und mikrochirurgisch rekonstruiert worden.
Beeindruckend ist dabei die Variabilität der Läsion an den oberen Nervenwurzeln, die eine einheitliche Betrachtung der postoperativen Resultate nicht zulässt.
Material und Methoden: Unterschieden werden Rupturen des Truncus superior mit erhaltenem Wurzelstumpf sowohl von C5 und C6 oder nur einer Wurzel; Wurzelausrisse von C5 und C6 oder ausschließlich von C6. Eine besondere Stellung nehmen kurzstreckige Neurome des Truncus superior ein (die eine Direktnaht des Truncus nach Neuromresektion in Einzelfällen ermöglichen) und gut leitende Kontinuitätsneurome, die nach externer Neurolyse erhalten werden können und häufig nur um eine extraplexische Neurotisation des N. suprascapularis durch den distalen Anteil des N. accessorius ergänzt werden.
Ergebnisse: Sind beide oberen Nervenwurzeln ausgerissen, so liegt meist ein Zustand nach Steißgeburt vor; die mikrochirurgische Rekonstruktion erfolgt dann über selektive motorische Nerventransfers für Schulter und Oberarm. Ist nur C6 ausgerissen, wird von C5 auf den Truncus superior und insbesondere den motorischen Amteil der Wurzel C6 transplantiert.
Wir stellen die intraoperativen Befunde, die histologische Analyse der Wurzelqualität und die verschiedenen Rekonstruktionsmöglichkeiten dar und diskutieren deren Auswirkung auf die üblich abgefragten Funktionsziele an Schulter und Oberarm.