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Operatives Risiko von Patienten mit Leberzirrhose bei allgemeinchirurgischen Eingriffen: Morbidität und Mortalität bleiben hoch
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Published: | April 26, 2013 |
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Einleitung: Chirurgische Eingriffe bei Patienten mit einer bestehenden Lebererkrankung sind keine Seltenheit. Während bei elektiven Eingriffen der Leber das Risikopotential zunehmend kalkulierbarer wird, besteht bei allgemeinchirurgischen Eingriffen von Patienten mit Leberzirrhose weiterhin eine hohe Morbidität bzw. Mortalität. Da oftmals Unsicherheit hinsichtlich des tatsächlichen operativen Risikos sowie möglicher Kontraindikationen bei diesem Patientenklientel besteht, wäre eine effektive prätherapeutische Risiko-Vorhersage wünschenswert. Deshalb war es das Ziel dieser Studie am eigenen Patientengut klinische Variablen zu etablieren, die die perioperative Morbidität und Mortalität vorhersagen können.
Material und Methoden: 71 Patienten (22 weiblich, 49 männlich, medianes Alter: 63 Jahre) mit Leberzirrhose, die sich einem allgemeinchirurgischen Eingriff unterzogen, wurden in diese retrospektive Studie inkludiert. Das Ausmaß der Leberzirrhose wurde sowohl mit dem Child- als auch mit dem MELD-Score bestimmt. Die statistische Auswertung erfolgte an einer etablierten Datenbank.
Ergebnisse: Die Studienpatienten wiesen eine Child A-Zirrhose in 37%, eine Child B-Zirrhose in 32% und eine Child C-Zirrhose in 31% der Fälle auf bei einem medianen MELD-score von 9. Von den insgesamt 71 chirurgischen Eingriffen waren 81% elektiv und 19% notfallmäßig. Dabei betrug die perioperative Morbidität 69%, Die perioperative Mortalität betrug 29%. In der multivariaten Analyse wiesen der Child/Pugh- sowie der MELD-Score, die OP-Größe und die OP-Dringlichkeit eine unabhängige prognostische Wertigkeit auf.
Schlussfolgerung: Die Daten dieser retrospektiven Studie zeigen, dass die Morbidität und Mortalität bei Patienten mit Leberzirrhose, die sich einem allgemeinchirurgischen Eingriff unterziehen, weiterhin hoch ist. Die Verwendung vom Child/Pugh- sowie dem MELD-Score scheinen zur Beurteilung der perioperativen Morbidität und Mortalität geeignet zu sein.