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Chirurgische Therapie von Hämangiomen in der „Propranolol-Ära“
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Published: | April 26, 2013 |
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Einleitung: Seit der Einführung der Propranolol-Behandlung von therapiebedürftigen Hämangiomen hat sich die Zahl der Operationen und Laserbehandlungen deutlich verringert. Nach den ersten erfolgversprechenden Berichten zeigen inzwischen auch (kontrollierte) Langzeitstudien vielversprechende Ergebnisse, so dass sich die konservative Behandlung mit dem ß-Blocker zur first-line Therapie entwickelt hat. Bei 15 bis 25% der Patienten verbleiben jedoch relevante Residuen oder es kommt zu Rezidiven, so dass ein chirurgisches Verfahren erforderlich wird. Weitere Indikationen zur chirurgischen Behandlung sind Compliance-Probleme, Behandlungsabbrüche aufgrund relevanter Nebenwirkungen oder primäre Kontraindikationen bezüglich des Propranolols.
Material und Methoden:
Wir berichten über Indikationen und Befunde von 38 Kindern die eine Lasertherapie erhielten und weitere 29 Patienten bei denen eine primäre Exzision des oder der Hämangiome erfolgte. Am häufigsten waren Rezidive nach Propranolol-Therapie oder Residuen bei unvollständiger Rückbildung. Eine kleinere Gruppe wies unbehandelte Befunde bei ausdrücklichem Elternwunsch oder bei Kontraindikationen bezüglich des Propranolols auf. Indiziert waren ausschließlich problematische Befunde im Kopf-Halsbereich oder am Genitale.
Ergebnisse: Die Behandlungsergebnisse sind aus der Sicht der Eltern gut bis sehr gut. Relevante Komplikationen traten in nur einem Fall in Form einer Abszedierung und Perforation im Bereich der Wange auf. Die Zahl der Laserbehandlungen richtet sich naturgemäß nach Umfang und Wachstumstendenz der behandelten Hämangiome.
Schlussfolgerung: Bei der Behandlung von Hämangiomen hat sich ein Wandel zur konservativen Therapie vollzogen. Chirurgische Behandlungen in Form von Laseranwendungen, Exzisionen bis hin zur plastischen Korrektur behalten aber ihre Bedeutung in zahlreichen Fällen. Dabei erweist sich die Kooperation von Kinderchirurgie und Kinderdermatologie an einem Zentrum als hilfreich bei der Wahl und Koordination der bestehenden Therapieoptionen.