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Ist die digitale Planung zur Doppelosteotomien bei medialer Varusgonarthrose ausreichend Präzise?
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Published: | April 26, 2013 |
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Einleitung: Die Varusgonarthrose mit Deformität am distalen Femur und der proximalen Tibia stellt ein seltenes Krankheitsbild dar. Ziel war es, die Genauigkeit der digitalen Planung von Doppelosteotomien an der Ganzbeinstandaufnahme bei Varusgonarthrose im einzeitigen Eingriff zu überprüfen.
Material und Methoden: Es wurde bei n=6 Patienten eine Doppelosteotomie (closed wedge femoral lateral, open wedge tibial medial) durchgeführt. Zur Deformitätenanalyse sowie Osteotomie-Planung an Ganzbeinstandaufnahmen wurde die Planungssoftware mediCAD Version 2.20 eingesetzt. Die Osteosynthese erfolgte femoral mittels Kondylen-Platte und tibial mittels TomoFixä-Platte. Der mechanische tibiofemorale Winkel (mTFA) wurde prä-und postoperativ bestimmt. Ferner wurden als Gelenkwinkel der mechanische laterale distale femur Winkel (mLDFA) und der mediale proximale tibia Winkel (MPTA) bestimmt. Die statistische Auswertung erfolgte mit JMP 9.0.0. Das Signifikanzniveau wurde mit =0,05 festgelegt.
Ergebnisse: Präoperativ bestand ein mTFA=-11,7±3,0° (varus), ein mLDFA=92,3±2,1°, ein MPTA=84,0±3,2° und ein JLCA=3,4±1,2°. Die Beinachse wurde auf einen mTFA von 2,3±0,5° (valgus) geplant. Die Basiskeilhöhe lag femoral bei 6,8±1,1mm und tibial bei 9,5±3,7mm. Es ergab sich in der Planung ein mLDFA=86,9±1,4° und ein MPTA=91,8±0,8°. In der 6 Monatskontrolle lag der mTFA bei 1,6±1,1° (valgus) mit einer Differenz zur Planung von 0,8±1,0° (n.s.). Es wurde eine Beinachskorrektur von 13,9±3,2° erreicht. Der mLDTA war 86,1±1,9° mit einer Differenz zur Planung von -0,3±1,7° (n.s.) und zu präoperativ von -6,2±2,6° (p<0,006). Der MPTA erhöhte sich um 7,9±2,7° (p<0,003) auf 91,4±1,7°.
Schlussfolgerung: Die digitale Planung bietet eine genaue Planungsmöglichkeit an der Ganzbeinstandaufnahme für die Doppelosteotomie. Eine präzise Umsetzung der Planung intraoperativ ist Voraussetzung für genaue Ergebnisse. Trotz der geringen Fallzahl werden die Ergebnisse statistisch, bei geringer Streuung, als repräsentativ angesehen. Durch den hohen Anspruch an die Deformitätenanalyse wie auch an die präzise operationstechnische Umsetzung, sollte der Eingriff vom erfahrenen Operateur durchgeführt werden.