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Trainingseffekte bei Patienten mit einseitiger Taubheit nach Cochlea-Implantation
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Published: | November 28, 2019 |
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Bei Patienten mit einseitiger Taubheit (single-sided deafness, SSD) ist das Versorgungsergebnis mit einem Cochlea Implantat (CI) oftmals unbefriedigend. Ziel dieser Studie ist es, mit einem neuen Therapiekonzept das CI-versorgte Ohr gezielt zu trainieren, um das Versorgungsergebnis zu optimieren.
Methode: Neun SSD-Patienten (drei männlich, sechs weiblich) im Alter von 35–66 Jahren (Ø 51 Jahre) mit einer CI-Erfahrung von mindestens sechs Monaten nahmen an der Studie teil. Sie führten sowohl in der Klinik zusammen mit einer Hörtherapeutin als auch selbstständig zu Hause täglich über einen Zeitraum von 10 Wochen ein Hörtraining durch. Das Therapiematerial wurde auf Grundlage der Hierarchie der Hörentwicklung (Erber, 1982) als auch auf Grundlage von allgemeinen Lernkonzepten entwickelt und evaluiert. Mit Hilfe des Freiburger Einsilbertests, des Oldenburger und des Göttinger Satztests sowie Tests mit dem Material des Hörtrainings wurde vor Beginn und nach Abschluss des Hörtrainings das Sprachverstehen auf der versorgten Seite getestet.
Ergebnisse: In den Hörtests zeigt sich eine signifikante Zunahme im Sprachverstehen sowohl beim Freiburger Einsilbertest als auch beim Göttinger Satztest im Störgeräusch. Die weiteren Ergebnisse zeigen im Mittel leichte Verbesserungen, die jedoch nicht signifikant unterschiedlich zwischen den beiden Testzeitpunkten sind. Es wird weiterhin ausgewertet, inwieweit die Dauer des häuslichen Trainings mit den Ergebnissen der Hörtests zusammenhängt.
Schlussfolgerung: Im Hinblick auf die langfristige Optimierung der Therapie zur Behandlung von einseitiger Taubheit empfiehlt sich ein regelmäßiges, individuell angepasstes Training des CI-Ohres mehrmals pro Woche.
Die Trainingsergebnisse werden z.Zt. noch mit den Daten einer Kontrollgruppe verglichen.