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10 Jahre SSD Implantation in Würzburg – eine kritische Betrachtung
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Published: | November 28, 2019 |
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Seit 10 Jahren werden einseitig ertaubte Patienten in Würzburg mit einem Cochlear Implantat versorgt mit einer großen Variabilität in der individuellen Performance.
Der Vortrag beleuchtet unterschiedliche klinische Evaluations-Abläufe sowie Einflussfaktoren auf die Performance. Im Zeitraum 2009 - 2016 wurden insgesamt 61 Patienten implantiert und der Hörerfolg routinemäßig mit Freiburger Einsilbern sowie mit HSM- Satztest in Ruhe und Störschall in den Intervallen 1, 3, 6 und 12 Monate nach Erstaktivierung gemessen. Die Datenanalyse dieses Zeitraums über insgesamt 55 auszuwertende Probanden zeigt den signifikanten Einfluss sowohl der Ertaubungsdauer als auch der -ursache auf.
In einer kürzlich durchgeführten experimentell prospektiven Studie am selben Patientengut, wurden zudem diese Patienten zu binauralen Messungen (Kopfschatteneffekt, Squelch, Binaurale Summation, Spatial Release from Masking) eingeladen. 31 Patienten nahmen insgesamt teil, die übrigen Patienten wurden mit Fragebögen bzw. telefonischen Interviews zu ihrem momentanen Hörvermögen befragt. Die Ergebnisse der audiologischen Messungen wie auch der subjektiven Selbsteinschätzung werden präsentiert.
Seit Mitte des Jahres 2016 durchlaufen alle einseitig ertaubten Pateinten einen geänderten klinischen Ablaufplan. Standardmäßig findet nun vor jeder Cochlear Implantation ein Testversuch mit einer CROS-Versorgung und einer BAHA am SoundArc/Testband- Versorgung und dazugehörige binaurale Messungen statt. Diese werden, nach der Entscheidung für eine CI- Implantation nach 6 bzw. 12 Monate wiederholt sowie die Lokalisationsfähigkeit gemessen. Erste Ergebnisse der neuen Testbatterie an 20 Patienten werden präsentiert.
Die Ergebnisse der drei Datenanalysen werden kritisch beleuchtet und auf dem Hintergrund bestehender Erkenntnisse im Hinblick auf den optimalen klinischen Ablauf als auch der ermittelten Einflussfaktoren diskutiert.