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Patienten mit einer therapiebedürftigen Hyperurikämie haben ein erniedrigtes Demenzrisiko
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Published: | September 19, 2016 |
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Hintergrund: Im Gegensatz zur Tierwelt besitzt der Mensch keine Uricase, so dass es zu einer Anhäufung der Harnsäure Als Endprodukt des Purinstoffwechsels kommt. Eine Gicht kann entstehen. Hat die Harnsäure dem Menschen vielleicht evolutionär einen Vorteil erbracht? Hat sie vielleicht einen neuroprotektiven Effekt? Einige Studien konnten bisher einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung einer Demenz und der Hyperurikämie zeigen. Bisher erfolgte keine Untersuchung mit Daten aus Deutschland.
Fragestellung: Schützt eine Hyperurikämie vor einer Demenz?
Methoden: Wir führten eine retrospektive Analyse administrativer Krankenkassendaten von gut 100.000 Patienten, die älter als 60 Jahre alt sind durch. Die Patienten wurden Alters- und Geschlechts-gematcht (1:4). Als Gichtdiagnose bzw Hyperurikämiediagnose gewertet wurden nur Z und G Diagnosen, die mindestens in 3 Beobachtungsquartalen kodiert wurden. Wir haben ein Beobachtungszeitraum von 3 Jahren gewählt.
Ergebnisse: Die endgültige Auswertung steht derzeit noch aus, aber Vorabergebnisse konnten zeigen, dass Patienten mit einer kodierten Gichtdiagnose und der Indikation zur Therapie ein signifikant niedrigeres Risiko haben (OR 0,89) eine Demenz zu entwickeln.
Diskussion: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Indikation zur harnsäuresenkenden Therapie kritisch gestellt werden sollte. Weitere kontrollierte Studien sollten folgen, um einen neuroprotektiven Effekt der Harnsäure nachweisen zu können.