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Kardiovaskuläre Prävention bei Hochrisikopatienten in Hausarztpraxen
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Published: | September 19, 2016 |
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Hintergrund: Ein Drittel der Patienten mit Diabetes mellitus in der Hausarztpraxis leidet an einer koronaren Herzerkrankung. Das Risiko für kardiale Komplikationen und die Gesamtmortalität ist bei diesen Patienten deutlich erhöht. Zur Verringerung von Folgeerkrankungen können Diabetespatienten seit 2002 in strukturierten Behandlungsprogrammen (DMP) behandelt werden.
Fragestellung: Wie werden Hochrisikopatienten präventiv im DMP behandelt und kommt es zu einer Veränderung der Behandlungsstrategie nach einem akuten Koronarsyndrom / Myokardinfarkt?
Methoden: In der Studie werden retrospektiv die Sekundärprävention bei Diabetespatienten ausgewertet, die sowohl im DMP Diabetes und auch im KHK-Programm eingeschrieben sind. Kam es im Beobachtungszeitraum von 2010 – 2014 zu einem akuten Koronarsyndrom / Myokardinfarkt wird die Behandlung vor und nach dem Ereignis verglichen. Geplant ist die Auswertung von ca. 300 Patienten aus mindestens 5 Arztpraxen (ca. 60/ Praxis) im Raum Bonn.
Ergebnisse: Es wurden bisher 80 Patienten in die Studie eingeschlossen. 99 % der Patienten erhielten mindestens eine Form der Blutverdünnung und 95 % ein Statin. Jedoch wurde nur bei 19 % der Patienten ein LDL-Spiegel im Zielbereich (< 70 mg/dl) erreicht. Bei 24 Patienten (30 %) lag ein kardiales Ereignis in den letzten 5 Jahren vor. 50 % dieser Patienten konnten das Körpergewicht nach Ereignis halten oder reduzieren. Das Gesamtcholesterin wurde nach Diagnosestellung KHK bei 83 % der Patienten gesenkt.
Diskussion: Bisher zeigte sich unmittelbar nach einem kardialen Ereignis eine Verbesserung von Zielparametern wie dem Cholesterin. Langfristig werden jedoch bei den meisten Patenten Zielwerte, wie beim LDL, nicht erreicht. Die Gründe dafür sollten zur weiteren Verbesserung der Sekundärprävention untersucht werden.