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Akutes Nierenversagen durch die Kombinationstherapie mit Vancomycin and Piperacillin-Tazobactam am Ratten-Verbrennungsmodell
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Published: | January 13, 2020 |
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Einleitung: Verbrennungspatienten sind anfällig für Infektionen, welche eine breite antibiotische Abschirmung notwendig machen. Vancomycin (V), alleine oder in Kombination mit anderen Antibiotika, ist eine weit verbreitete Therapie. Akute Nierenschädigung (AKI) ist eines der Hauptprobleme von Verbrennungspatienten, insbesondere bei der Behandlung von Infektionen mit multiresistenten Keimen. Diese kann zu chronischer Niereninsuffizienz oder gar zum Tod führen. In klinischen Studien wurde gezeigt, dass bei Erwachsenen als auch bei Kindern die gemeinsame Verabreichung von V und Piperacillin-Tazobactam (PT) mit einer stark erhöhten Rate an AKI einhergeht, verglichen mit der V Monotherapie oder V in Kombination mit anderen Antibiotika. Ein synergistischer Effekt wird vermutet, der Pathomechanismus ist jedoch aktuell nicht bekannt. Unter Verwendung eines Rattenmodels haben wir die These des synergistischen Effekts der Kombinationstherapie mit V und PT untersucht.
Material und Methoden: Allen Tieren wurde eine 60 Prozent der Körperoberfläche entsprechende drittgradige Verbrühung zugefügt. Die Tiere wurden dann in 4 Behandlungsgruppen unterteilt: Kochsalz (S), V, PT und die Kombination von V und PT (VPT). Es erfolgte im Anschluss eine gewichtsadaptierte intraperitoneale (IP) Medikamentenverabreichung an 6 aufeinanderfolgenden Tagen mittels empirischer nephrotoxischer Dosis. Blut- und Urinproben wurden an Tag 0, 3, 5, und 7 genommen. Die Tiere wurden danach eingeschläfert, die Organe entnommen und der nephrotoxische Effekt der jeweiligen Therapie biochemisch und histologisch untersucht.
Ergebnisse: Alle Tiere bis auf die Kochsalz-Gruppe nahmen über den Verlauf von 7 Tagen an Gewicht ab. Am drastischsten in der V und VPT Gruppe. Das Organgewicht der Nieren nahm in der V und VPT Gruppe signifikant zu. Kidney Injury Molecule-1 (KIM-1) war im Urin von mit V und VPT behandelten Tieren signifikant erhöht. Serumwerte von CystatinC und KIM-1 waren signifikant erhöht in der V- und VPT-Gruppe. Histologisch zeigte sich ein signifikant höherer AKI-Score in der V-Gruppe, wobei die VPT-Gruppe keinen signifikant erhöhten Score zeigte.
Schlussfolgerung: Wir haben mit Erfolg ein Verbrennungs-Tiermodel zur Untersuchung von AKI durch Antibiotikatherapie etabliert. Vancomycin verursacht signifikante Erhöhungen aller untersuchten Biomarker im Urin und von KIM-1 im Serum. Vancomycin ist in unserem Modell wahrscheinlich der alleinige Faktor, welcher AKI verursacht. Dies zeigte sich auch in der histologischen Untersuchung. Die Kombination von Vancomycin mit Piperacillin-Tazobactam scheint keinen synergistischen Effekt bezüglich AKI zu haben.