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Epidemiologie, Unfallmechanismen und Outcome bei Schwerbrandverletzten – Retrospektive Analyse des Patientenkollektives am Schwerbrandverletzten-Zentrum des Universitätsspitals Zürich 2004–2008
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Published: | February 19, 2013 |
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Fragestellung: Schwere Brandverletzungen gehören zu den gravierendsten Traumata. Um eine effektive Prävention zu betreiben sind ätiologische Untersuchungen und demografische Studien unabdingbar. Unser Ziel ist es, einen aktuellen Überblick über einen Grossteil der erwachsenen Schweizer Brandverletzten zu erstellen.
Methoden: Die Patientendaten wurden im Zeitraum von 2004 bis 2008 am Schwerbrandverletzen-Zentrum des Universitätsspitals Zürich (USZ) erhoben. Wir haben die Demografie, Ätiologie und klinischen Parameter von 378 erwachsenen Patienten retrospektiv analysiert. Die Unfallhergänge wurden in sieben Verbrennungsmechanismen zusammengefasst, zudem wurde der Schweregrad der Verbrennungen quantifiziert anhand des abbreviated burn severity index (ABSI) sowie separat verbrannte Körperoberfläche in % und der Einteilung der Verbrennungstiefe in 1.–3. Grad erfasst. All diese Parameter wurden auf ihren Einfluss auf die Mortalität untersucht.
Ergebnisse: Ein Total von 378 Brandopern wurde erfasst, davon waren 71,2% männlich. Das Durchschnittsalter unseres Patientenkollektivs betrug 47,5 Jahre, alle Patienten waren älter als 15 Jahre. Der grösste Teil der Unfälle ereignete sich zu Hause und nicht am Arbeitsplatz. Beim Verbrennungsausmass wurde ein Mittelwert von 23% verbrannter Körperoberfläche ermittelt sowie 6,13 Punkte als Mittelwert des ABSI-Scores. 41% aller Patienten erlitten Verbrennungen 3. Grades. Die meisten Brandverletzungen (50,8%) waren durch Unfälle aus der Kategorie Feuer/Flamme bedingt, an zweiter Stelle standen Verbrühungen, wobei hier geschlechtsspezifische Unterschiede festzustellen sind. In die Kategorie Suizide fielen 6,1% aller Brandopfer, die auch im Mittel die grösste verbrannte Körperoberfläche (KOF) erlitten, die höchste mittlere ABSI-Punktzahl erreichten und dementsprechend auch die höchste Mortalität mit 43,5% aufwiesen. Die gesamte Mortalität aller Patienten lag bei 17,5%. Die Mortalität stieg signifikant mit Zunahme der verbrannte KOF, der Verbrennungstiefe und des Patientenalters. Alle untersuchten Parameter, die den ABSI definieren und somit eine Aussage über das Outcome der Patienten erlauben, zeigten in unserer Studie Signifikanzen nezüglich ihres Einflusses auf die Mortalität.
Schlussfolgerungen: Das untersuchte Kollektiv am USZ stimmt hinsichtlich der Patientendemografie und Ätiologie der Unfälle mit der Literatur überein, jedoch ist das Durchschnittsalter bei uns eher hoch und wird in Zukunft eventuell noch etwas ansteigen gemäss der allgemeinen fortschreitenden Alterung der Bevölkerung: Es ist vermehrt mit Patienten zu rechnen, die älter als 60 Jahre sind. Dies geht mit einer aufwendigeren Therapie und auch mit einer erhöhten Mortalität einher.