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Ein neuer Dynamic Visual Acuity Test zur Prüfung der peripher-vestibulären Funktion
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Published: | August 25, 2010 |
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Ziel der Studie: Ziel der Studie war die Evaluation eines neuen Tests der dynamischen Sehschärfe (dynamic visual acuity, DVA) zur Prüfung der peripher-vestibulären Funktion und der Vergleich der Resulate mit jenen der Kopfimpulstestung mit search coils. Der neue DVA-Test verwendet einen adaptiven Algorithmus zur Variation der Grösse von Landoltringen, die während aktiven und passiven Kopfimpulsen präsentiert werden.
Material und Methoden: In einer prospektiven Studie wurden 100 neuro-otologisch gesunde Probanden (19–80 Jahre) und 15 Patienten (27–72 Jahre) mit bilateralem (n=5) oder unilateralem (n=10) peripher-vestibulärem Totalausfall untersucht. Die DVA wurde während aktiven und passiven horizontalen Kopfdrehungen (Optotypenpräsentation >100°/s und >150°/s) gemessen und die Differenz zwischen statischer und dynamischer Sehschärfe (visual acuitiy loss, VA loss) bestimmt. Als Vergleichsbasis diente der Gain des vestibulookulären Reflex, welcher mittels Kopfimpulstestung mit scleral search coils ermittelt wurde.
Resultate: Passive Kopfimpulse und höhere Geschwindigkeiten waren effektiver zur Detektion einer Vestibulopathie als aktive Impulse und tiefere Geschwindigkeiten. Mit passiven Kopfimpulsen und Geschwindigkeiten >150°/s diskriminierte der DVA Test hochsignifikant (p<0,0005) zwischen Subjekten mit bilateraler Vestibulopathie, unilateraler Vestibulopathie und Normalprobanden. Die Sensitivität des DVA Tests war 100%, die Spezifität 94% und die Akkuratheit des Tests 95% unter Verwendung des Kopfimpulstests mit search coils als Referenz. Bei gesunden Subjekten konnte eine signifikante Zunahme des VA loss mit dem Alter beobachtet werden (p<0,0005, R2=0,04).
Schlussfolgerung: Die DVA Prüfung anhand von Landolt Ringen mit adaptiver Grössenänderung ermöglicht die Detektion einer vestibulären Dysfunktion auf schnelle und einfache Art und Weise.