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Anwendung von Fragebögen im Rahmen der Hörgeräteversorgung
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Published: | August 25, 2010 |
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Einleitung: Bei der apparativen Versorgung von Schwerhörigen spielen, neben den audiologischen Einflussgrößen, auch persönliche Faktoren, wie z.B. die Erwartung an Hörgeräte, eine Rolle. Diese könnten zusätzlich im Anpassungsprozess berücksichtigt werden, um eine bedarfsgerechte Kompensation des Hörverlusts und seiner Folgen zu erreichen. Wesentliche individuelle Faktoren können über Fragebögen erfasst werden. Allerdings existierten im deutschsprachigen Raum bisher nur wenige standardisierte Inventare, welche im Rahmen der Rehabilitation mit Hörgeräten eingesetzt werden können. Deshalb war es das Ziel im Rahmen des BMBF-Verbundprojektes „Modellbasierte Hörsysteme“ geeignete, international etablierte Messinstrumente für den deutschsprachigen Bereich zugänglich zu machen, diese psychometrisch zu validieren und ihre Praktikabilität in der klinischen Routine zu ermitteln.
Material und Methoden: Die Fragebögen „Speech Spatial Qualities” (SSQ), „Expected Consequences of Hearing Aid Ownership” (ECHO) und „Auditory Lifestyle and Demand” (ALD) wurden ins Deutsche übersetzt, mittels Rückübersetzung von den Originalautoren auf Richtigkeit kontrolliert und gemeinsam mit weiteren Inventaren (u.a. „Satisfaction with Amplification in Daily Life“ (SADL) und „Göteburger Profil“) in einer Multi-Center Studie psychometrisch geprüft (Reliabilität, externe Validität). Dazu wurden Datensätze von über 800 unversorgten und versorgten Personen ausgewertet.
Ergebnisse: Die Validität der übertragenen Inventare konnte psychometrisch bestätigt werden. Somit stehen diese international gebräuchlichen Instrumente nun auch im deutschsprachigen Raum zur Verfügung. In dem Vortrag sollen die Ergebnisse des Übersetzungs- und Evaluationsprozesses genauer vorgestellt werden. Anschließend werden Aspekte im Hinblick auf den klinischen Versorgungsalltag sowie wissenschaftliche Anwendung diskutiert.
Fazit: Mit der Bereitstellung von deutschen Versionen standardisierter, international anerkannter Fragebögen zur Erfassung individueller Faktoren in der Hörgeräteversorgung besteht die Möglichkeit, dass diese Einzug in die Praxis erhalten und dazu beitragen die Versorgung besser auf den Hörgeschädigten abzustimmen
Gefördert durch das BMBF-Verbundprojekt „Modellbasierte Hörsysteme“ Förderkennzeichen 01EZ0741.