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Indikationen für elektrophysiologische Untersuchungen
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Veröffentlicht: | 5. Juni 2018 |
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Hintergrund: Es werden die gängigen Methoden der elektrophysiologischen Untersuchung erläutert und die Indikationen dargestellt.
Methoden und Ergebnisse: Das Ganzfeld-ERG kommt zum Einsatz bei unklaren Sehstörungen, die den Verdacht auf eine hereditäre Retinopathie nahe legen. Retinopathia pigmentosa, Stäbchen-Zapfen-Dystrophie und Usher-Syndrom führen unter anderem zu einem pathologischen Ergebnis. Ein sogenanntes „negatives ERG“ kann Hinweis auf eine kongenitale stationäre Blindheit sein. Das mfERG kann spezifische Veränderungen bei einer beginnenden toxischen Retinopathie durch Chloroquin aufweisen. Zum Nachweis eines M. Best kann das EOG eingesetzt werden, wenn die OCT-Untersuchung keine typische Veränderung aufweist. Bei einer unklaren Visusminderung, bei der Diagnostik einer Neuritis nervi optici oder einer kompressiven bzw. toxischen Optikusneuropahtie kann das VEP zum Einsatz kommen.
Schlussfolgerung: Die elektrophysiologischen Untersuchungen allein führen nicht zu einer Diagnose, sie können aber bei der Einordnung von Symptomen zusammen mit der Autofluoreszenz und dem OCT sehr hilfreich sein. Das VEP untersucht die komplette Sehbahn und ist deshalb nur bei unauffälligem Ganzfeld-ERG zu bewerten. Die Notwendigkeit der Kooperation seitens des Patienten ist bei allen der genannten elektrophysiologischen Untersuchungen notwendig.