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Cenegermin als medikamentöse Therapie bei neurotropher Keratopathie – ein Erfahrungsbericht
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Veröffentlicht: | 23. September 2019 |
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Hintergrund: Die neurotrophe Keratopathie stellt eine seltene Augenerkrankung dar, die durch eine Verringerung der Hornhautsensibilität mit Epithelstörungen sowie durch eine herabgesetzte Heilung der Hornhaut gekennzeichnet ist. Es resultiert ein reduzierter Lidschlussreflex und eine verringerte Tränenproduktion mit Schmerzen und verursacht eine erhebliche Reduktion der Lebensqualität. Sie kann zum Beispiel mit einer vorangegangen Herpeskeratitis, neurochirurgische Eingriffe, Eingriffen nach Trigeminusneuralgie oder Diabetes mellitus assoziiert sein.
Methoden: In diesem Vortrag wird der Fall eines Patienten mit therapieresistenter Erosio corneae infolge einer im Februar 2018 erstmals aufgetretenen Herpeskeratitis dargestellt. Aufgrund der fehlenden Epithelialisierung erfolgte ein Therapieversuch mit dem neurotrophen Wachstumsfaktor Cenegermin. Die Applikation erfolgte in Form von Augentropfen 6x täglich über einen Zeitraum von 8 Wochen.
Ergebnisse: Infolge der Anwendung beschrieb der Patient bereits nach wenigen Wochen eine Verbesserung der subjektiven Beschwerden. Eine wiederkehrende Hornhautsensibilität war messbar. Nach 6 Wochen zeigte sich eine deutliche Verbesserung des Epithelbefundes mit einer vollständigen Regression der Erosio corneae sowie ein Rückgang der vorbestehenden Hornhauttrübungim vorderen Stroma.
Schlussfolgerung: Mit der Anwendung des rekombinanten neurotrophen Wachstumsfaktors (NGF) Cenegermin konnte eine erhebliche Verbesserung des Hornhautbefundes bei neurotropher Keratopathie erreicht werden. Gleichzeitig konnte ein Rückgang der subjektiven Beschwerden verzeichnet werden. In diesem Fall ist Cenegermin als eine wirkungsvolle und gut verträgliche medikamentöse Therapieoption für Patienten mit mittelschwerer bis schwerer neurotropher Keratopathie anzusehen.