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Lidschwellung – Eine differentialdiagnostische Herausforderung
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Veröffentlicht: | 23. September 2019 |
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Hintergrund: Lidschwellungen stellen ein sehr heterogenes Symptom dar, das Ausdruck vieler verschiedener Krankheitsentitäten sein kann. Auf Grund dessen ist eine genaue und in manchen Fällen auch sehr umfangreiche Diagnostik notwendig, um eine entsprechende Diagnose stellen zu können. Da sich durchaus auch einige systemische Erkrankungen in Form einer Lidschwellung manifestieren können, ist nicht selten ein hohes Maß an interdisziplinärer Zusammenarbeit Voraussetzung einer gelungenen Diagnostik und Therapie.
Methoden: Es wird der Fall einer 59-jährigen Patientin geschildert, die sich mit einer initial nach Gartenarbeit aufgetretenen und seit 3 Monaten bestehenden einseitigen Unterlidschwellung vorstellt. In der Erstvorstellung zeigt sich am linken Auge eine derbe Schwellung des Unterlides mit Übergang auf die bulbäre Bindehaut. Differentialdiagnostisch in Betracht gezogen werden ein Lymphom, eine granulomatöse Entzündung (z.B. Sarkoidose) und eine Fremdkörperreaktion.
Ergebnisse: Nach Bildgebung und Probeexzision erhärtet sich der Verdacht einer Sarkoidose, der schließlich röntgenologisch und laborchemisch bestätigt werden kann.
Schlussfolgerungen: Somit zeigt sich einmal mehr, dass der Werdegang von einer okulären Symptomatik hin zu einer Allgemeinerkrankung nicht selten ist. Dies hebt wiederum die Rolle des Auges als Mikrokosmos des Körpers hervor und unterstreicht den hohen Stellenwert einer guten interdisziplinären Zusammenarbeit.