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Vektoranalyse nach Implantation torischer Intraokularlinsen zur Beurteilung des chirurgisch induzierten Astigmatismus
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Veröffentlicht: | 28. August 2017 |
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Hintergrund: Ziel der Studie war es, die Veränderung des Astigmatismus nach Katarakt-OP bei Implantation einer torischen Intraokularlinse mit Hilfe der Vektoranalysemethode nach Alpins zu erfassen, um Einflussfaktoren auf den chirurgisch induzierten Astigmatismus zu ermitteln.
Methoden: Retrospektiv wurden 80 Augen untersucht. Präoperativ sowie 4 bis 8 Wochen und ein Jahr postoperativ wurden der bestkorrigierte Visus (BCVA), die subjektive Refraktion und die Hornhauttopographie verglichen. Es erfolgte die Vektoranalyse der astigmatischen Veränderungen sowohl auf Basis der refraktiven, als auch der keratometrischen Daten nach Alpins. Drei Vektoren wurden ermittelt: target induced astigmatism (TIA), surgically induced astigmatism (SIA) und difference vector (DV). Der Einfluss der präoperativen Achslage, der torischen und sphärischen Stärke des Implantates auf den SIA wurden ermittelt.
Ergebnisse: Der BCVA konnte von präoperativ 0,54±0,34 log Mar auf 0,05±0,11 log Mar verbessert werden (p<0,001). Die Vektoranalyse der refraktiven Daten zeigte eine mittlere Größe des TIA Vektors von 2,20±1,22 dpt. Der SIA Vektor war im Mittel 2,21±1,3 dpt nur minimal größer. Der DV betrug im Mittel 0,35±0,53 dpt, die Größe des Fehlers lag im Mittel bei 0,00±0,35 dpt. Der mittlere Correction Index betrug 1,01±0,21. Nach Vektoranalyse der keratometrischen Daten zeigte sich ein mittlerer SIA von 0,61±0,36 dpt, der größer als der TIA Vektor mit 0,40±0,05 dpt war. Der DV betrug im Mittel 0,68±0,4 dpt. Die Größe des Fehlers betrug im Mittel 0,22±0,35 dpt. Der mittlere Correction Index lag bei 1,52±0,87. In Abhängigkeit der präoperativen Achslage betrug der mittlere SIA 0,52±0,30 dpt bei Astigmatismus mit der Regel und war geringer als bei Astigmatismus gegen die Regel (p=0,03). Aus der Zylinderstärke der verwendeten Linsen ergab sich kein Unterschied auf den SIA. Ein schwach negativer Zusammenhang (r=-0,242) konnte korrelationsanalytisch zwischen der Sphäre der Implantate und dem SIA nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung: Der Einsatz torischer Intraokularlinsen ist ein effektives Verfahren zur Korrektur eines regulären Hornhautastigmatismus. Für ein gutes postoperatives Ergebnis ist es notwendig, den SIA in Abhängigkeit von der Achslage zu berücksichtigen.