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Flussdichte bei Patienten mit systemischem Lupus Erythematodes, gemessen mittels optischer Kohärenztomographie-Angiographie
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Veröffentlicht: | 29. April 2020 |
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Hintergrund/Ziel: Kollagenosen wie der systemische Lupus Erythematodes (SLE) können einen Einfluss auf die retinale Durchblutung haben. Ziel der Studie war die quantitative Analyse der retinalen Flussdichte (FD) gemessen mittels optischer Kohärenztomographie-Angiographie (OCT-A) bei Patienten mit SLE unter Hydroxychloroquin-(HCQ-)Therapie im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe. Ferner sollte untersucht werden, inwiefern die Grunderkrankung auch unabhängig von einer HCQ-Therapie die retinale FD beeinflusst.
Methoden: Es erfolgte eine Messung der FD im makulären 3x3mm2 OCT-A-Angiogramm (RT Vue XRAvanti, Optovue Inc., Fremont, Kalifornien, USA) bei Patienten mit SLE (n=17) und bei gesunden alters- und geschlechtskorrelierten Probanden (n=17). Es wurden bei den SLE-Patienten außerdem Subgruppenanalysen für Patienten mit kurzer (<5 Jahre, n=10) und langer (>5 Jahre, n=7) HCQ-Therapiedauer durchgeführt und Korrelationskoeffizienten zwischen kumulativer HCQ-Dosis und retinaler FD berechnet. Als weitere Kontrolle wurde die retinale FD von SLE-Patienten mit der von Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) verglichen, die ähnliche kumulative Dosen HCQ erhalten hatten.
Ergebnisse: Patienten mit SLE zeigten eine hochsignifikant verringerte FD im Whole-en-face-Angiogramm der oberflächlichen retinalen Gefäße verglichen mit den Kontrollen (p<0,001). Dies zeigte sich sowohl bei SLE-Patienten mit kurzer Quensyleinnahmedauer (Therapiedauer < 5 Jahren, p<0,05) als auch bei Patienten mit langer HCQ-Einnahmedauer (Therapiedauer > 5 Jahren, p<0,05). Bei kurzer HCQ-Einnahmedauer zeigte sich eine signifikant positive Korrelation zwischen kumulativer Dosis HCQ und retinaler FD (p <0,05). Patienten mit SLE zeigten bei ähnlichen kumulativen Dosen HCQ eine signifikant verringerte FD im Vergleich zu Patienten mit RA (p<0,05).
Schlussfolgerung: Die Studienergebnisse zeigen, dass SLE-Patienten eine reduzierte Flussdichte im Vergleich zum gesunden Normalkollektiv aufweisen, und das unabhängig von der HCQ-Einnahme Die OCT-A ist ein nichtinvasives Verfahren, das Durchblutungsveränderungen bei SLE-Patienten aufzeigen kann und ist daher möglicherweise ein ergänzender diagnostischer Parameter in der SLE-Diagnostik.