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Kasuistik: Management von suizidalen orbitalen Schussverletzungen
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Veröffentlicht: | 29. Januar 2014 |
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Hintergrund: Nach Suizidversuchen werden in seltenen Fällen orbitale Schussverletzungen vorgefunden. Der aufgesetzte Schuss durch die Schläfe hat dabei je nach Schusskanal und eingesetzter Waffe häufig verheerende Folgen für die intraorbital gelegenen Strukturen.
Methoden: Berichtet wird über 2 Fälle von in suizidaler Absicht durchgeführten Schläfenschüssen mit unterschiedlichen Waffen aus den Jahren 2012 und 2013. Beide Fälle wurden primär durch die Abteilung für Augenheilkunde und die Abteilung für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Bochum operativ versorgt.
Ergebnisse: Im ersten Fall, bei dem eine 9 mm Waffe eingesetzt wurde, kam es zum Durchschuss durch beide Orbitae, ein Bulbuserhalt war nicht möglich. Im zweiten Fall, bei dem multiple Schüsse mit einer kleinkalibrigen Waffe mit Bleigeschossen auf den Schädel durchgeführt wurden, konnte ein Geschoss retrobulbär in der Computertomographie lokalisiert und chirurgisch entfernt werden unter Erhalt des Bulbus und einer Sehschärfe von 1/20.
Schlussfolgerung: Der Funktionserhalt des Auges nach orbitaler Schussverletzung hängt stark vom Schusskanal, Waffe und Geschossart ab. Eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Erstversorgung durch Ophthalmo-, Mund-Kiefer-Gesichts- und Neurochirurgen in Zentren der Maximalversorgung ist erforderlich da häufig Mehrfachverletzungen vorliegen und eine fachübergreifende Versorgung notwendig ist.