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Brachytherapie von uvealen Melanomen mit einer Tumorhöhe größer als 6,5 mm
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Veröffentlicht: | 26. Januar 2012 |
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Hintergrund: Vergleich des Krankheitsverlaufes von Patienten mit großem uvealen Melanom die primär entweder mit einem 106Ru-Applikator mit hoher Sklerakontaktdosis oder einem 106Ru-125I-Binuklid-Applikator behandelt wurden.
Methoden: Retrospektive Auswertung des Bestrahlungsprotokolls und follow-up der insgesamt 450 Studienpatienten. Einschlusskriterien: großes uveales Melanom, primäre Brachytherapie mit einem 106Ru-Applikator oder einem 106Ru-125I-Binuklidapplikator, Tumorhöhe größer als 6,5 mm, mittleres follow-up >24 Monate.
Ergebnisse: In 90% aller Fälle konnte eine vollständige Regression des uvealen Melanoms mit Induktion einer Strahlennarbe erzielt werden. Eine sekundäre Enukleation muste in 10% der Fälle durchgeführt werden und war beinahe in allen Fällen auf den großen Tumordurchmesser, die Notwendigkeit eines zweiten Applikators, die Erblindung des betroffenen Auges oder den Verlust der Tumorkontrolle zurückzuführen. Die Visusreduktion nach Brachytherapie war in der mit 106Ru-Applikator behandelten Gruppe nicht so ausgeprägt wie in der 106Ru-125I-Binuklid-Applikator Gruppe.
Schlussfolgerungen: Bei der Behandlung hochprominenter uvealer Melanome sind die Brachytherapie mit 106Ru-Applikatoren und grenzwertiger Sklerakontaktdosis sowie die Brachytherapie mit 106Ru-125I-Binuklid-Applikatoren konkurrierende Therapieoptionen mit einer akzeptablen Rate von bestrahlungsinduzierten Komplikationen wenn eine chirurgische Entfernung des Tumors nicht möglich ist. Die Tatsache, dass die Enukleationsrate unabhängig von der Wahl des Applikators ist, aber die Gruppe der primär mit einem 106Ru-Applikator behandelten Patienten ein besseres visuelles Endergebnis haben, favorisiert die primäre Brachytherapie mit 106Ru-Appliaktoren auch bei grenzwertig hoher Sklerakontaktdosis.