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Sehen und Erkenntnis
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Veröffentlicht: | 2. Februar 2011 |
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Folgt man den Forschungsergebnissen der Wahrnehmungspsychologie, Sinnesphysiologie sowie Neurobiologie, so ist der Beitrag des erkennenden Subjekts zum Sehen perspektivisch, selektiv und konstruktiv.
Sind die ersten beiden Sachverhalte seit langem bekannt und unbestritten, so ist die Sachlage hinsichtlich der Konstruktivität der Wahrnehmung bis heute in ihrer Tragweite strittig. Die Augenmedizin denkt den Vorgang des Sehens nicht nur in reduzierenden Modellen, sondern konstruiert den Sehvorgang tendenziell unter naturwissenschaftlichen Gesamtparadigma. Das wird dem menschlichen Gesamtphänomen Sehen nur zum Teil gerecht und wirkt sich nicht selten für die Beurteilung der Patientensituation negativ aus.