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Wahrscheinlichkeit der Entwicklung einer AMD in vitrektomierten und nicht vitrektomierten Augen im intraindividuellen Vergleich
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Veröffentlicht: | 4. November 2010 |
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Hintergrund: Die Studie analysiert die Konsequenzen vitreomakulärer Traktion und insbesondere den Einfluss der Vitrektomie auf die Entwicklung einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD).
Methoden: In dieser retrospektiven Studie wurden 42 Augen von 21 Patienten untersucht. Der Glaskörper des einen Auges wurde vor mindestens 8 Jahren entfernt, zu diesem Zeitpunkt mussten die Patienten mindestens 50 Jahre alt sein und einen Normalbefund des Glaskörpers im Partnerauge sowie einen normalen Makulabefund an beiden Augen aufweisen. Beide Augen wurden mittels OCT, Ultraschall B-Mode, binokularer Spaltlampen-Funduskopie und einer Fluoreszenzangiographie (FAG) untersucht, um den Glaskörperstatus sowie mögliche AMD-typische Veränderungen auszuwerten.
Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Untersuchung betrug das mittlere Alter 73,6 Jahre. Bei keinem der 21 vitrektomierten Augen (0%) zeigten sich Zeichen einer beginnenden AMD. Wir fanden in 5 der nicht vitrektomierten Augen AMD-artige Veränderungen im FAG und in der Funduskopie. Von diesen 21 nicht vitrektomierten Augen hatten 5 (23,8%) eine persistierende Glaskörperanheftung im Makulabereich, während die anderen 16 Augen eine vollständige hintere Glaskörperabhebung aufwiesen. Exakt jene 5 Augen (100%) mit frühen AMD-Zeichen zeigten eine persistierende hintere Glaskörperanheftung.
Schlussfolgerung: Es zeigte sich eine positive Korrelation zwischen persistierender Glaskörperanheftung im Makulabereich und frühen Zeichen einer AMD. Obgleich die Mechanismen dieser Beziehung noch unklar sind, müssen chronische unterschwellige Entzündungsreaktionen, chronischer oxidativer und mechanischer Stress und ein Anstieg des VEGF als Ursachen diskutiert werden. Eine persistierende vitreomakuläre Traktion im Rahmen einer unvollständigen hinteren Glaskörperabhebung scheint ebenfalls ein Risikofaktor der AMD zu sein.