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Erhöhte FGF- und EGF-Werte im Kammerwasser einer Patientin mit Cataracta membranacea
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Veröffentlicht: | 4. November 2010 |
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Hintergrund: Die Cataracta membranacea ist eine seltene Form einer Katarakt, bestehend aus den Resten der verdickten Linsenkapsel und der fortgeschritten degenerierten Linse.
Methoden: Eine 39-jährige Patientin stellte sich mit Sehverschlechterung am linken Auge (LA) in unserer Klinik vor bei bekannter Schielamblyopie. Der Visus mit bester Korrektur betrug 0,9 am RA (objektive Refraktion: –9,25/–3,75/14°) und 0,02 am LA (–6,25/–0,25/120°). Spaltlampenbiomikroskopisch konnte man am LA eine Cataracta membranacea erkennen, wobei das RA nicht beteiligt war. Eine Katarakt-OP am LA wurde durchgeführt. Kammerwasser wurde prä- und intraoperativ aspiriert und auf Fibroblasten-Wachstumsfaktor (FGF) und epidermalen Wachstumsfaktor (EGF) mittels ELISA untersucht.
Ergebnisse: Am LA wurde eine komplikationsfreie Implantation einer sulcus-fixierten Intraokularlinse durchgeführt. Mittels ELISA wurde ein erhöhter Wert von FGF und EGF im Kammerwasser der Patientin (1,12 ng/ml and 0,91 ng/ml) bestätigt, im Vergleich zu Kammerwasserproben von Kontrollpatienten mit Cataracta senilis (0,46 ng/ml und 0,58 ng/ml).
Schlussfolgerung: Die Cataracta membranacea ist ein seltenes, meist bilaterales Krankheitsbild. Unser Ziel war es, zu demonstrieren, dass ein einseitiges Auftreten möglich ist. Erhöhte Werte von FGF und EGF im Kammerwasser könnten eine ausgeprägte Proliferation der Linsenepithelzellen verursachen, die zu der Linsentrübung mit starker Schrumpfung führen könnte.