Artikel
Prognostische Faktoren für funktionelle Ergebnisse bei Ranibizumab-Bedarfstherapie der neovaskulären AMD
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 12. Juni 2014 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Der funktionelle Therapie-Erfolg der Ranibizumab-Bedarfstherapie (PRN) bei neovaskulärer altersabhängiger Makuladegeneration (nAMD)mit choroidaler Neovaskularsation (CNV) ist individuell variabel. Anhand volumetrischerSD-OCT-Auswertungenwurdedie prognostische Relevanz morphologischer Strukturen ausgewertet. Der individuelle Einfluss von Therapie-Verzögerungen in der klinischen Versorgung der nAMD wurde untersucht.
Methoden: 75 Patienten wurden prospektiv in eine SD-OCT-basierte Ranibizumab-Bedarfstherapie (nach 3er Aufsättigung) mit zwei Jahren Beobachtungszeit eingeschlossen. Die CNV-Kompartimente: subretinales Gewebe (SRT), subretinale Flüssigkeit (SRF), fibrovaskuläre – und seröse Pigmentepithelabhebung (FPED bzw. SPED) wurden mittels einer kommerziell erhältlichen Software (3D-Doctor) ausgewertet. Die individuelle Anfälligkeit auf Therapie-Verzögerungen wurde als Quotient aus „kumulative Visusveränderung während Therapie-Verzögerung“ durch „kumulative Dauer der Therapieverzögerung“ über zwei Jahre berechnet.
Ergebnisse: Gegenüber den anderen Strukturen korrelierte das FPED-Volumen bei Baseline und nach der Aufsättigung am stärksten mit eingeschränktem Visus nach 24 Monaten: r=-0.02, p=0.93 (SRT); r=-0.31, p=0.02 (SRF); r=-0.08, p=0.65 (SPED); r=-0.42, p=0.01 (FPED baseline); r=-0.48; p=0.0002 (FPED after loading phase).
Die individuelle Anfälligkeit auf Therapie-Verzögerungen ist variabel: -0.10 ± 0.30 (-2.20 – +0.37), Variations-Koeffizient: 305%). Der Visusverlauf über 24 Monate war abhängig von initalem Therapie-Ansprechen (r=0.59, p<0.0001) und erhöhter Anfälligkeit auf Therapie-Verzögerung (r=0.35, p=0.005). Das Ansprechen auf Rezidiv-Therapie beeinflusste das Visusergebnis nicht (r=0.21, p=0.10), ebensowenig wie alle anderen getesteten Variablen (zentrale retinale Dicke, SRT, SRF, SPED, FPED, Anzahl von Rezidiven / Persistenzen, Anzahl Injektionen). Die Anfälligkeit auf Therapie-Verzögerungen korrelierte nur mit SPED bei Baseline (r=-0.37, p=0.05), während fehlende Anfälligkeit mit SRT bei Baseline korrelierte (r=0.69, p=0.003).
Schlussfolgerungen: Das anfängliche FPED-Ausmass ist prädiktiv für eine vergleichsweise schlechte Visusprognose nach 24 Monaten. Die Anfälligkeit auf Therapie-Verzögerungen ist variabel. Initiales Therapie-Ansprechen und Anfälligkeit auf Therapie-Verzögerung determinieren für schlechteren Visus nach 24 Monaten. Das SPED-Ausmass korreliert mit Anfälligkeit gegenüber Therapie-Verzögerungen. Diese Ergebnisse unterstreichen die klinische Relevanz einer differenzierteren morphologischen Auswertung für die individualisierte Therapie.