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Retinovaskuläre Pathologie in einem Modell der familiären Alzheimererkrankung
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Veröffentlicht: | 21. September 2010 |
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Hintergrund: Mutationen des Presenilin und des Amyloid Vorläuferprotein Gens sind als Ursache der Familiären Alzheimererkrankung (FAD) beschrieben worden. Tiermodelle, welche diese Mutationen exprimieren sind entwickelt worden. Diese zeigen die histopathologischen Charakteristika, Amyloid Plaque Bildung, Neurofibrillen und Verlust von Neuronen, welche die Alzheimererkrankung (AE) auszeichnen. Zusätzlich ist eine im Krankheitsverlauf früh auftretende Vaskulopathie beschrieben worden. Bezogen auf das Auge haben sich neben den charakteristischen histopathologischen Veränderungen auch Ablagerungen von beta Amyloid (Aβ) in mikrovaskulären Wänden von tgAPP/Ps1 Mäusen gezeigt. Dennoch ist wenig bekannt über die funktionellen und strukturellen Veränderungen von retinalen Gefäßen von Alzheimer-Patienten.
Methoden/Ergebnisse: Daher haben wir die retinalen Gefäße in dem tgAPPswe/PS1ΔE9 Alzheimermausmodell untersucht. Obwohl die Gefäße strukturell bei grober Betrachtung regelrecht erscheinen, zeigte sich in der Fluoreszenzangiographie eine reduzierte Perfusion der retinalen Peripherie. Aβ-Immunfärbung war um Gefäße der inneren Netzhaut nachweisbar. Dies war begleitet von Verlust an para-vaskulären Astozyten. Bereits im Alter von 5 Monaten zeigte sich eine para-vaskuläre Astrozytendegeneration mit Verlust von Astozyten End-Füßen um mikrovaskuläre Basalmembranen. Bekanntermaßen führt dies zu einer reduzierten Kaliumclearence aus neuronalem Gewebe sowie osmotischen Imbalance. Mit 12 Monaten zeigten sich frühe skotopische und photopische elektroretinographische Veränderungen.
Schlussfolgerungen: Daher ist anzunehmen, dass eine retinovaskuläre Pathology ein Frühzeichen der Alzheimererkrankung ist. Aus der einfachen Erreichbarkeit retinaler Gefäße könnte ein Instrument abgeleitet werden, um eine Progression der Alzheimererkrankung zu Monitoren.