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Langzeitergebnisse nach stereotaktischer single-dose-Vorbestrahlung mit dem Gamma-Knife, Endoresektion und adjuvanter Brachytherapie bei hochprominenten Aderhautmelanomen
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Veröffentlicht: | 21. September 2010 |
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Zielsetzung: Die Therapie hochprominenter Aderhautmelanome stellt eine besondere Herausforderung in der ophthalmologischen Onkologie dar. Ziel dieser retrospektiven Studie ist ein Vergleich zwischen einer chirurgischen Entfernung des Tumors nach vorheriger Gamma-Knife Therapie und einer Brachytherapie mittels Ruthenium-Jod-Applikator.
Methodik: In unserer retrospektiven Fallserie verglichen wir die Ergebnisse von insgesamt 209 Patienten, welche mit einer Brachytherapie behandelt wurden, mit 171 Patienten, welche eine Therapie mit Gamma-Knife -Therapie, Endoresektion und adjuvanter Brachytherapie erhielten. Das Follow-up lag bei 34 resp. 30 Monaten, die Tumorhöhe war mit 8,6 und 9,3mm annähernd gleich.Insbesondere interessierte uns im Verlauf die Enukleationsrate, das funktionelle Ergebnis und die Tumorkontrolle.
Ergebnisse: In der Endoresektionsgruppe konnte im Verlauf eine signifikant höhere Visusfunktion erhalten werden, eine Erblindung trat wesentlich seltener auf. Eine mangelnde Tumorkontrolle konnte bei 6% der ausschließlich mit Brachytherapie behandelten Patienten beobachtet werden, in der Endoresektionsgruppe lag die Rate bei 2,3%. Eine sekundäre Enukleation bei fehlender Tumorkontrolle oder schwerwiegenden Komplikationen wurde in der Endoresektionsgruppe ebenfalls weniger häufig durchgeführt.
Schlussfolgerung: In unserer retrospektiven Untersuchung zeigte die Patientengruppe, welche mit dem kombinierten Verfahren behandelt wurde im Vergleich zur reinen Brachytherapiegruppe die besseren funktionellen Ergebnisse. Sekundär-komplikationen traten ebenfalls seltener auf.In der Therapie der hochprominenten Aderhautmelanome stellt die Endoresektion mit Gamma-Knife-Vorbehandlung und adjuvanter Brachytherapie häufig die einzige bulbus- und visuserhaltende Therapieoption dar.